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Corona-Krise: Forchheimer Läden erwachen wieder


Autor: Franziska Rieger

Forchheim, Montag, 27. April 2020

Seit Montag dürfen Einzelhändler ihre Geschäfte mit einer Fläche bis 800 Quadratmetern wieder öffnen. In Forchheim scheinen die Kunden das sehnlichst erwartet zu haben. Auch die Schulen haben die Bewährungsprobe bestanden.
Seit Montag dürfen Einzelhändler ihre Geschäfte mit einer Fläche bis 800 Quadratmetern wieder öffnen. In Forchheim scheinen die Kunden das sehnlichst erwartet zu haben. "Eine ungewohnte Stimmung", sagt Kundin Birgit Thomas. Fotos: Franziska Rieger


Aufatmen bei den Forchheimer Einzelhändlern: Seit Montag dürfen sie ihre Geschäfte bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern wieder öffnen. In der Innenstadt hat das am Montagmittag bereits Passanten angelockt, mit Sicherheitsabstand sind sie durch die Fußgängerzone flaniert, haben mit Maske auf dem Gesicht in den ein oder anderen Laden geschaut.

So wie Birgit Thomas, die sich am Montagmittag im "Ladendrei" umschaut. "Ich wollte das einfach einmal ausprobieren", sagt sie. Ausprobieren, wie es sich anfühlt, mit Mund-Nasen-Schutz shoppen zu gehen. "Es ist eine ganz ungewohnte Stimmung", sagt sie.

Auch wenn "Ladendrei" wie viele andere Forchheimer Geschäfte einen Einkaufsservice über das Internet angeboten hat: "Das Miteinander fehlt einfach, der Smalltalk. Mal zu bummeln hat man schon vermisst", sagt Thomas.

An neue Situation gewöhnen

Ladeninhaberin Heike Ammon berichtet, dass am Morgen bereits einige Stammkunden vorbeigekommen sind. Viele Passanten seien aber noch verhalten, müssten sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen.

Auch die Forchheimer Buchhändler sind froh, endlich wieder ihre Waren verkaufen zu dürfen. "Das ist schließlich unsere Existenz", sagt Hilmar Schmidt von der Bücherstube an der Martinskirche. Der erste Tag sei zwar noch etwas verhalten angelaufen, mehr als eine Hand voll Kunden haben sich am Morgen aber schon mit neuem Lesestoff eingedeckt.

"Viele Kunden freuen sich, dass wir endlich wieder offen haben", sagt Monika Held, Filialleiterin der Osiander-Buchhandlung. Am gestrigen Eröffnungstag sei im Laden zwar gut etwas los gewesen, der große Ansturm sei aber ausgeblieben. Die Kunden müssten sich erst einmal an die Maske beim Einkaufen gewöhnen. "Das wird sich normalisieren", sagt die Filialleiterin.

Disziplinierte Schüler

Nach sechs Wochen Schließung sind gestern in den Forchheimer Schulen zumindest die Abschlussklassen wieder zur Schule gegangen. Am Forchheimer Herder-Gymnasium sind es 87 Schüler, die in diesem Jahr das Abitur machen. "Die Schüler waren sehr diszipliniert", sagt Ingrid Käfferlein, Schulleiterin des Herder-Gymnasiums.

Dafür musste das Gymnasium wie alle weiterführenden Schulen Sicherheitsvorkehrungen treffen: Am Eingang stehen Tische mit Desinfektionsmittel und Mundschutz. Eine Aufsicht hat am Morgen darauf geachtet, dass die Schüler mit Abstand ins Schulhaus kommen, berichtet die Schulleiterin.

In den Klassenzimmern stehen die Tische weit auseinander. In den Pflichtfächern wie Deutsch und Mathematik wird jeweils nur die Hälfte der Klasse unterrichtet, so sitzen jeweils maximal zwölf bis 13 Schüler in einem Zimmer.

Die Schüler werden nur in den Fächern unterrichtet, in denen sie auch Abitur machen. In Fächern wie Ethik, Chemie oder Physik sitzen deshalb automatisch weniger Schüler, sagt Käfferlein. Drei Wochen Unterricht dürfen die Abiturienten so noch absolvieren, bevor sie am 20. Mai mit der ersten Abiprüfung im Fach Deutsch starten.