Druckartikel: Citymanager vorgesehen: Kaum Zufriedenheit im Forchheimer Personalausschuss

Citymanager vorgesehen: Kaum Zufriedenheit im Forchheimer Personalausschuss


Autor: Jennifer Opel

Forchheim, Freitag, 17. Februar 2017

Der Stellenplan der Stadt Forchheim für das Haushaltsjahr 2017 sorgte für Diskussionen. Der Grund: Es steht ein Citymanager drin.
Einen Citymanager wie Klaus Stieringer (rechts) in Bamberg können sich einige Stadträte vorstellen. Links: Bambergs OB Starke, der mit seinem Citymanager zufrieden sein kann. Foto: Dirk Peter (Archiv)


Die Stellenpläne für Beamte und tariflich Beschäftigte der Stadtverwaltung Forchheim für das Haushaltsjahr 2017 wurden neu erstellt und dem Haupt-, Personal- und Kulturausschuss am Donnerstag vorgelegt.


Mehrkosten noch nicht bekannt

Sebastian Platzek (FDP) fragte zunächst nach den Mehrkosten, da der Stellenplan auch einige Beförderungen beinhaltet. Dazu gibt es allerdings noch keine Aussage, da die Kosten erst bei der Haushaltsberatung benannt werden. "Ich tue mir schwer damit, einem Stellenplan zuzustimmen, ohne dass ich Zahlen kenne", sagte der FDP-Stadtrat.

Auch Thomas Werner (CSU) machte seinem Unmut Luft. "Da ist ein Citymanager vorgesehen, aber darüber ist doch noch gar nicht entschieden", sagte er, "da sollst drüber abstimmen, ohne darüber geredet zu haben." Er empfand es zudem als bedauerlich, dass über den Citymanager im Hauptausschuss noch gar nicht gesprochen wurde, sondern dessen künftige Aufgaben nur auf Fraktionssprecher-Ebene behandelt wurden.


Ansiedlung noch offen

Manfred Hümmer (FW) bestätigte Werner. Bisher habe lediglich jede Fraktion einen Vorschlag unterbreitet. Aber die Entscheidung, ob ein Citymanagement überhaupt bei der Stadtverwaltung angesiedelt werden soll oder womöglich doch ausgelagert wird, sei noch nicht gefallen. "Das wird sicher keine niedrig dotierte Stelle sein", sagte Hümmer: "Ohne zu wissen, wie die Vorstellungen bezüglich des Citymanagers sind, da tu ich mir schwer zuzustimmen." Es sei schließlich noch nicht ernsthaft über den Posten und seine Funktion diskutiert worden.


Schon unter Stumpf entschieden

Die Befürchtungen seiner Vorredner fasste Udo Schönfelder (CSU) plakativ zusammen: "Wir bauen ein Gleis und wissen nicht mal, ob ein Zug kommt."

Uwe Kirschstein verstand den ganzen Trubel um die Stelle des Citymanagers nicht. "Die Stelle wurde 2016 unter Franz Stumpf schon genehmigt", sagte er, "deshalb wundere ich mich jetzt über diese Diskussion". Die Organisation der Stadt weise schon seit geraumer Zeit einen Citymanager im Referat 3 aus.


Aufklärung durch Referatsleiter

Jürgen Igel, Leiter des Personalamts, erklärte daraufhin, dass es einige Stellen im Stellenplan gibt, die nicht besetzt werden und trotzdem drin stehen. Um eine solche Stelle handelte es sich im vergangenen Jahr beim Citymanager. Als Funktionsstelle müsse sie nicht mehr genehmigt werden, die Finanzierung der Stelle aber schon.

Sebastian Platzek fasste die Situation zusammen: "Der Stellenplan ist eine Absichtserklärung, wir können ihn auch umdefinieren, wenn die Entscheidung getroffen ist."

Die Ausschussmitglieder nahmen den Sachvortrag zur Kenntnis und berieten im nichtöffentlichen Teil über konkrete Stellen.