Chorakademie Weißenohe könnte im Optimalfall 2022 starten
Autor: Redaktion
Weißenohe, Donnerstag, 23. Mai 2019
Der Förderverein Chorakademie im Benediktinerkloster Weißenohe blickt optimistisch in die Zukunft. Am 4. Juni findet ein entscheidendes Gespräch statt.
Gespannte Blicke richtet der Förderverein Chorakademie im Benediktinerkloster Weißenohe auf das zweite Fördergespräch am 4. Juni in Bayreuth, zu dem die oberfränkische Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz eingeladen hat. An diesem Tag, so der Vorsitzende Eduard Nöth in der Jahreshauptversammlung in der Lillachtal-Halle Weißenohe, werde sich definitiv entscheiden, ob das modellhafte Kulturprojekt im ehemaligen Benediktinerkloster Weißenohe umgesetzt werden wird. Der Vorstand des Fördervereins fährt laut Nöth mit großer Zuversicht nach Bayreuth, weil hierfür gute Vorarbeit geleistet worden sei und zudem jetzt bereits in Aussicht gestellte Fördermittel von 15,2 Millionen Euro bereitstünden. Sie nicht in Anspruch zu nehmen kann sich auch Bürgermeister Rudi Braun (WGA/FW) nicht vorstellen.
Wichtigster Schritt
Den wichtigsten Schritt hin zur Realisierung hat nach Ansicht des Vorsitzenden die Bundestagsabgeordnete Silke Launert (CSU) erbracht, die aus dem Bundeskanzleramt eine Bundeskulturförderung in Höhe von 5,3 Millionen Euro loseisen konnte. Nöth dankte in seinem Rechenschaftsbericht auch jedem einzelnen der jetzt 319 Mitglieder. Bereits jetzt beträgt das jährliche Beitragsvolumen, so legte der Schatzmeister Herbert Meier dar, 24.000 Euro. Nach Inbetriebnahme des Chorzentrums werde sich das Volumen auf 30.000 Euro erhöhen und dem jährlichen Betrieb zugeführt.
Bezirk und Kreis unterstützen
Erfreut berichtete Eduard Nöth, dass die Forchheimer Bezirksräte Ulrich Schürr (CSU) und Manfred Hümmer (FW), die auch dem Förderverein angehören, im oberfränkischen Bezirkstag erreichen konnten, dass der Bezirk das Chorzentrum ab Inbetriebnahme mit jährlich 20.000 Euro bezuschussen werde. Ebenso werde der Landkreis Forchheim, vorbehaltlich eines Beschlusses am 27. Mai, den jährlichen Betrieb des Chorzentrums mit 20.000 Euro pro Jahr unterstützen.
Erträge aus der Stiftung
Mit den zusätzlichen Erträgen aus der Stiftung "Chorakademie Weißenohe" von derzeit rund 5000 Euro jährlich sei somit eine solide Basis für den künftigen Betrieb gelegt. In seinem Bericht galt ein außergewöhnlicher Dank dem Gemeinderat Weißenohe mit Bürgermeister Braun an der Spitze, der bis heute alle Beschlüsse, die die künftige Stärkung und Belebung des Innerorts der kleinsten Landkreisgemeinde anlangten, in demonstrativer Geschlossenheit trafen. Rudi Braun betonte in seinem Grußwort, dass bereits im Vorgriff auf die Eröffnung des Chorzentrums Verkehrs-, Wege- und Infrastrukturmaßnahmen ergriffen werden, die dem Projekt und der Gemeinde zugutekämen. Das Kloster Weißenohe, das habe er mittlerweile verspürt, sei laut Nöth für diesen Raum identitätsstiftend und schweiße das Forchheimer Oberland zusammen. Es erfährt jedoch auch aus allen Landkreisteilen Unterstützung, wie die Herkunft der Mitglieder des Fördervereins beweise.
Grußwort von Christian Wulff
Eduard Nöth verlas auch das Grußwort des Präsidenten des Deutschen Chorverbandes und früheren Bundespräsidenten Christian Wulff, der darin seine persönliche Unterstützung und die seiner Präsidiumsmitglieder zusicherte. Wörtlich führte Wulff aus: "Die Chorakademie in Weißenohe zu errichten ist eine große Aufgabe. Sie ist Teil der Zukunftssicherung des Fränkischen Sängerbundes und wird sich langfristig zu einem Ort der Nachwuchsarbeit und musikalischen Förderung der Sänger entwickeln." Schatzmeister Herbert Meier, dem vom Revisor Alfons Trautner eine einwandfreie Arbeit bestätigt wurde, konnte von geordneten Finanzen sprechen. Der Verein sei auf gutem Wege, seine Verpflichtung aus der Wirtschaftlichkeitsberechnung zu erfüllen, nämlich den laufenden Betrieb des Chorzentrums mit jährlich 25.000 Euro zu stützen.
Stuhlpatenschaften
Meier berichtete auch davon, dass Mitglieder und Sponsoren bereits zwölf Stuhlpatenschaften für den Konzertsaal in Höhe von je 300 Euro übernommen haben und dass die Spedition Ritter aus Forchheim-Reuth die erste Fensterpatenschaft in Höhe von 1500 Euro zeichnete. Herbert Meier, der auch Geschäftsführer der "Chorakademie gGmbH" ist, warb für weitere Patenschaften. Erfreut konstatierte Meier, dass im vergangenen Jahr circa 19.000 Euro an Spenden eingegangen sind. Er dankte besonders dem Gesangverein Eintracht Thurn, der den Erlös eines Benefizkonzerts der Chorakademie zur Verfügung stellte.
Zwei Jahre Bauzeit
Dieter Christoph, Schriftführer und auch Projektsteuermann des Bauherrn, erläuterte, dass bei positivem Bescheid am 4. Juni die Architekten die Baureife anpeilen und hierfür die Baugenehmigung beantragen müssen. Dies könnte noch in diesem Jahr erfolgen, so dass 2020 mit dem Umbau begonnen werden könnte. Die Bauzeit bezifferte Dieter Christoph auf zwei Jahre, so dass bei optimalen Abläufen 2022 der Betrieb im Chorzentrum Kloster Weißenohe anlaufen könnte.