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Caritas fordert mehr Geld vom Landkreis Forchheim


Autor: Josef Hofbauer

Forchheim, Freitag, 11. Oktober 2013

Kein Auskommen mit dem Einkommen: Obwohl der Landkreis Forchheim die Erziehungsberatung der Caritas großzügig fördert, stellte der Geschäftsführer der Caritasverbände Forchheim und Bamberg, Peter Ehmann, einen Antrag auf eine Anhebung der Zuschüsse.
Das Angebot der Caritas ist groß. Jetzt stößt der Wohlfahrtsverband stößt allerdings an seine finanzielle Grenzen.Foto: Hofbauer


Derzeit übernimmt der Landkreis bei der Erziehungsberatung 90 Prozent der Personalkosten und 80 Prozent der Sachkosten: Das summiert sich im Jahr auf 350.000 Euro.

Die Bitte: Der Landkreis möge den Fördersatz der Sachkosten auf 90 Prozent anheben. Das sind 11.000 Euro. "Exakt jener Betrag, der durch den Rückzug der Kirche aus diesem Aufgabenfeld angefallen ist", bemerkte CSU-Fraktionschef Peter Eismann. Kollege Edwin Dippacher fürchtete, dass damit ein Präzedenzfall geschaffen werden könnte. "Dann wollen die anderen Sozialverbände auch mehr Geld", warnte der Kreisrat.

Begehrlichkeiten?

Jürgen Kränzlein (SPD) verwies darauf, dass der Landkreis Forchheim bei der Förderung der Erziehungsberatung - verglichen mit anderen Landkreisen - bereits im vordersten Bereich liege.

"Wenn wir hier noch einmal erhöhen, kann das zu Begehrlichkeiten führen", gab er zu bedenken. Um glaubwürdig zu bleiben, regte er eine Deckelung des Fördersatzes an. Mit einer pauschalen Förderung könnte die Förderung auf völlig neue Füße gestellt werden.

Dagmar May, Leiterin des Amtes für Jugend und Familie, unterstrich die grundsätzliche Bedeutung der Erziehungsberatung. Diese Pflichtaufgabe des Landkreises habe der Caritasverband übernommen. Und die leisten hervorragende Arbeit, bestätigte May, die daran erinnerte, dass die Zahl der Fachberatungen in den vergangenen Jahren.

"Brauchen die Beratung"

Hinsichtlich einer höheren Förderung zeigte sich May zurückhaltend. Fakt sei aber, dass der Caritas-Geschäftsführer stets versuche, die Kosten in Grenzen zu halten. "Wir brauchen die Erziehungsberatung", ließ May keinen Zweifel an einer weiteren Zusammenarbeit.

Peter Eismann bohrte bei der Deckelung des Fördersatzes nach. "Ist das möglich oder macht das keinen Sinn, weil immer mehr Fälle zu bearbeiten sind", wollte Eismann wissen. Dies brachte Jürgen Kränzlein auf die Idee, die Förderung an Fallzahlen zu knüpfen. "Aber Fall ist nicht gleich Fall", warf Landrat Reinhardt Glauber (Freie Wähler) ein.

Um einen Überblick über die Entwicklung der Erziehungsberatung in den letzten Jahren zu bekommen, will Dagmar May den Mitgliedern des Kreisausschusses bis zur nächsten Sitzung die Anzahl der Beratungen in den Jahren 2010 bis 2012 vorlegen. Erst auf Basis dieser Zahlen soll dann eine Entscheidung über den künftigen Fördersatz getroffen werden. Bis dahin wurde das Thema zurückgestellt.