Der Plan für die Umgestaltung des Paradeplatzes steht. Die neue Bepflanzung und die geplante Überdachung wurde beschlossen. In einer hitzigen Debatte entschieden die Stadträte auch über die notwendige ÖPNV-Anbindung.
Bereits im Planungs- und Umweltausschuss wurde das Bushaltestellenkonzept im Entwurf für die Umgestaltung des Paradeplatzes kritisiert (der FT berichtete). Nach einem Gespräch mit den ÖPNV-Fachleuten des Landratsamtes lag dem Stadtrat am Donnerstagabend ein Vorschlag zur Abstimmung vor, der den Spagat zwischen ansprechendem Paradeplatz und notwendiger ÖPNV-Verbindung schaffen sollte. Doch im Ausweichsitzungssaal der Jahn-Kulturhalle wurde heftig debattiert.
Haltestellen dringend gebraucht
Das Problem: Der Siegerentwurf des Forchheimer Paradeplatzes sah keine Bushaltestellen vor. "Wir hätten uns gewünscht, dass wir ohne Haltestelle auf der nördlichen Seite auskommen würden, dem ist nicht so", erklärte Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD). Schließlich plane die Stadt "einen Paradeplatz und keinen zentralen Omnibusbahnhof, wir können uns aber vorstellen ihn zu teilen."
Das sei bitter nötig, wie Klaus Hummel, Fachbereichsleiter ÖPNV am Landratsamt, erklärte: "Der Paradeplatz ist die einzig zentrale Haltestelle für die Innenstadt, die auch für Ältere gut erreichbar ist." Zusätzlich kämen täglich zu den Stoßzeiten bis zu 300 Schüler am Paradeplatz an.
Der Vorschlag: Zwei Stadt- und Regionalbushaltestellen sollen entstehen. Ausgestattet mit einem sogenanntem Kassler Sonderbord, einem abgerundeten Bordstein, der einen barrierefreien Einstieg gewährleistet. Eine Haltstelle solle auf der Platzseite westlich der Mariengruppe entstehen, die zweite auf der Westseite der Nürnberger Straße (Bäckerei Beck).
Die Fahrbahn vor der Bäckerei soll auf 5,90 Meter reduziert werden, so werde der Gehwegbereich verbreitert, damit ausreichend Warteplatz für die ÖPNV-Nutzer vorhanden ist. An der Alten Wache soll eine Haltstelle für Touristenbusse entstehen.
Der Hummelsche Kompromiss
Manfred Hümmer von den Freien Wählern stellte sich klar gegen diesen Vorschlag: Die Fahrbahn zu reduzieren, schaffe eine "problematische Situation im Begegnungsverkehr." Bei dem Gedränge von Bäckerei-Kunden, Passanten und Buswartenden könne es zur "Ausweichung auf die Fahrbahn" kommen.
Außerdem gäbe es bei schlechtem Wetter keine Überdachung an der Haltestelle. Schüler würden sich so nur noch enger gegen die Geschäfte drängen, um nicht nass zu werden. Zusätzlich sei der Platz vor dem Bäcker häufig von Kurzzeitparkern belegt, die schnell zum Bäcker wollten.