Bürger wurden bei der Grenzziehung für das Naturschutzgebiet übergangen
Autor: Josef Hofbauer
Eggolsheim, Mittwoch, 21. Juni 2017
Tiefenstürmiger sind unzufrieden mit den Grenzen der Natura 2000. Ob sich an diesen aber noch etwas ändern lässt, ist fraglich.
Die Ziele des Flächenmanagement für das "Natura 2000-Gebiet" zwischen "Friesener Warte" und "Langer Meile" wollte Günter Dachwald nicht anzweifeln. Mit den Grenzen des 1880 Hektar großen Areals zeigte sich der Tiefenstürmiger aber höchst unzufrieden.
Den Bewohnern werde die Zukunft verbaut, kritisierte Dachwald, denn das Naturschutzgebiet reiche teilweise bis an die Häuser heran. Das sei so nicht hinzunehmen. Damit flächenmäßig nichts geändert werden müsse, regte Dachwald als Lösungsmöglichkeit einen Landtausch an.
Unmut machte sich breit, als Stephan Neumann, bei der Regierung von Oberfranken zuständig für die landkreisübergreifende Gebietskulisse mit der Gemeinde Eggolsheim im Mittelpunkt erklärte: "Die Gebietsabgrenzung ist durch." Da sei nichts mehr zu ändern. Tiefenstürmig sei dabei keine Ausnahme. Auch im Landkreis Lichtenfels gebe es ähnliche Probleme.
Bürgermeister Claus Schwarzmann(BB/OEB) widersprach der Behauptung von Stephan Neumann, wonach 2000 Einwendungen wegen Gebietsabgrenzungen von Amts wegen gesichtet und überprüft worden seien. "Wir haben unsere Einwendungen geltend gemacht und nicht einmal eine Antwort bekommen", betonte der Bürgermeister, der fortfuhr: "Das einzige, was wir bekommen haben, war der fertige Plan, der nun Gesetz ist. Mit dem Verschlechterungsverbot, das in den Natura 2000 Richtlinien oberstes Ziel sei, werde der Gemeinde eine Weiterentwicklung genommen. Schwarzmann versicherte, er könne den Unmut der Bürger gut nachvollziehen.
"Da ist vieles schief gelaufen", fand Schwarzmann, der Günter Dachwald zustimmte, dass das Verfahren an den betroffenen Bürgern vorbei gelaufen sei. Da hätten die Leute gar nicht gemerkt, worum es geht.
Bürgermeister Helmut Krämer (Einigkeit) aus Heiligenstadt ergänzte: "Eine Politik, die die Bürger nicht verstehen, ist auf Dauer gefährlich." Er appellierte an die Vertreter der Oberen Naturschutzbehörde bei der Regierung von Oberfranken, dass der Unteren Naturschutzbehörde Spielräume eingeräumt werden, die sie dann auch nutzen können.
BBV Kreisobmann Edgar Böhmer aus Medlitz wandte sich gegen solche Ausnahmegenehmigungen. Dies führe nur dazu dass ein Vielfaches an Ausgleichsflächen nachzuweisen sei. "Dann müssen die besten Äcker plötzlich extensiv bewirtschaftet werden."