Brücken im Landkreis Forchheim sind gut in Schuss
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Freitag, 03. Juni 2016
Die Kreistagsfraktion der Grünen sorgt sich um den Zustand der Brückenbauwerke im Landkreis Forchheim.
Das Brücken-Sanierungsprogramm von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die Kreistagsfraktion der Grünen auf den Plan gerufen. Sie wollten wissen, wie es um die 64 Brücken, für die der Landkreis Forchheim verantwortlich zeichnet, bestellt ist. Die Antwort vom Leiter des Tiefbauamtes, Dieter Els, fällt fränkisch aus: "Bassd scho!"
Es sei wichtig, den Zustand der Brücken, darunter acht Geh- und Radweg-Brücken und fünf Bauwerke, bei denen der Landkreis nur für den Unterhalt der Fahrbahn verantwortlich sei, ständig im Auge zu haben, erklärt Els. Es gebe alle sechs Jahre Kontrollen durch Prüf-Ingenieure. Alle drei Jahre finde eine Zwischenprüfung statt.
Gute Noten für die Brücken
Die Noten seien überaus zufriedenstellend, meint Dieter Els. Zwar gebe es nur drei Brücken mit der Schulnote 1, dafür aber keine einzige, die als ungenügend eingestuft werden müsste. Der überwiegende Teil der Brücken, rund 46 Prozent, erhielt eine Bewertung zwischen 2,0 und 2,4. 38 Prozent beziehungsweise 24 Brücken erhielten die Note "ausreichend". Bei den zwei als mangelhaft eingestuften Brücken-Bauwerken mit Prüfnoten wischen 3,0 und 3,4 handele es sich um zwei Holzbrücken. Aber auch hier sei die Tragfähigkeit nicht beeinträchtigt. Zur Abstufung hätten Schäden am Holz des Brückengeländers geführt.
"Der Zustand der Brücken ist also gar nicht so schlecht wie vielleicht befürchtet", resümiert der Leiter des Tiefbauamtes, Dieter Els. Die Gesamtnote aller Brücken von 2,29 entspreche einer soliden 3.
"Fast schon gut", urteilt Els, der dieses Ergebnis darauf zurückführt, dass in den vergangenen Jahren kontinuierlich in den Brückenbau und die Brückensanierung investiert worden sei. Seit dem Jahr 2000 habe der Landkreis Forchheim 6,1 Millionen Euro in die Erneuerung von Brücken gesteckt.
Bahn erneuert Brücken
"Durch diese umsichtige Vorgehensweise und zusätzlich laufende Unterhalts-Maßnahmen sind unsere Brücken-Bauwerke in keinem so schlechten Zustand wie vielleicht bei anderen Ämtern", hält Els fest. Eine Prioritätenliste der Brücken, die dringend saniert werden müssten, sei daher nicht notwendig. Mittelfristig stünden allenfalls Investitionen bei der Sanierung der fast 50 Jahre alten Kalkach-Brücke in Gräfenberg und der 1968 gebauten Altenthal-Brücke in Urspring (Gemeinde Pretzfeld) an. Allerdings sei dies abhängig von den nächsten Brücken-Prüfungen.
Abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt wird auch die 1983 errichtete Brücke der Kreisstraße FO2, die von Kersbach kommend kurz vor der Autobahnausfahrt Baiersdorf-Nord die Bahnlinie überquert. Die Kosten dafür trage aber allein die Deutsche Bahn (DB), informiert Els.
Bei der Brücke vom Kersbacher Kreuz in Richtung Gosberg müssen die Brücken-Kappen erneuert werden. Auch diese Kosten gehen zu Lasten der DB-Netz-AG.