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Brücke "Mittlerer Bühl" in Effeltrich muss dringend saniert werden


Autor: Dagmar Niemann

Effeltrich, Dienstag, 04. Juni 2019

Die Stand- und Verkehrssicherheit der Brücke "Mittlerer Bühl" in Effeltrich ist nicht mehr gegeben. Aber das Bauwerk steht unter Denkmalschutz.
Die Brücke "Mittlerer Bühl" in Effeltrich mit dem heiligen Nepomuk Foto: Dagmar Niemann


Der Gemeinderat Effeltrich hat die Sanierung der Brücke "Mittlerer Bühl" und die behindertengerechte Umgestaltung des Fußweges zwischen Pfarrheim und Jugendhaus beschlossen.

Das Ingenieurbüro Jobst (Lauf/Pegnitz) hatte im März den Zustand der zweibogigen Sandsteinbrücke überprüft und dazu ein Gutachten erstellt. In der Sitzung erläuterte Gerhard Jobst, welche gravierenden Schäden vorliegen: Einzelne Quader des Mauerwerks sind abgesackt, so dass das statische Gefüge des Baus erheblich gestört ist. Durch Risse in der Fahrbahn und in der Brüstung ist Wasser eingesickert, was Feuchtstellen und Salzverkrustungen verursacht hat. Die nicht mehr funktionsfähige Abdichtung hat außerdem dazu geführt, dass die Betonoberfläche der Gewölbeverstärkung an einigen Stellen bereits abgeplatzt ist. Die Höhe der Brüstung und der Ersatz des fehlenden Geländerteilstückes durch einen Handlauf entsprechen nicht mehr den heutigen Vorschriften.

Kurzzeitig ersetzen

Zusammenfassend stellte der Gutachter fest, dass die Standsicherheit und die Verkehrssicherheit der Brücke erheblich beeinträchtigt seien. Das bedeute, dass eine Instandsetzung äußerst umfangreich und wirtschaftlich nicht mehr vertretbar sei: Er empfehle, die Brücke durch ein neues Bauwerk mit Stahlkonstruktion zu ersetzen.

Die Brücke, insbesondere die Brüstung und vor allem auch die Brückenfigur des heiligen Nepomuk, stehen unter Denkmalsschutz. Den Gutachtern war auch ein vertikaler Riss durch den Kopf der Heiligenskulptur aufgefallen. Vertreter des Bauamtes hatten deshalb vor einigen Tagen vorsorglich den vorderen Teil des Kopfes abgenommen und in Sicherheit gebracht. Die Heiligenfigur muss in jedem Fall restauriert werden, aber auch die Brücke selbst soll möglichst weitgehend ihr Aussehen bewahren.

Mit Sandstein verkleiden

Eine Stahlkonstruktion könnte mit Sandstein verkleidet werden. Damit wäre laut Gerhard Jobst die Sicherheit gewährleistet. Dennoch empfahl er, die Brückenüberquerung nur noch für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 2,5 Tonnen zuzulassen. Das dürfte kein Problem sein, da man auch durch die Lindenstraße auf die Hauptstraße gelangen kann. Nach den voraussichtlichen Kosten befragt, sprach Jobst von 400.000 bis 500.000 Euro. In Bezug auf einen möglichen Zeitplan meinte er, dass wohl im Frühjahr 2020 mit dem Bau begonnen werden könne, falls man die Planungen demnächst in Angriff nehme und die Ausschreibung im Herbst erfolge.

Die Gemeinderäte beschlossen einstimmig, dass so vorgegangen werden solle. Der Verwaltung erteilten sie den Auftrag, herauszufinden, wie viel Fördergelder es vom Landesamt für Denkmalpflege gibt oder ob ein Antrag bei der Städtebauförderung günstiger wäre.

Antrag einer Bürgerin

Eine Bürgerin aus Effeltrich hatte den Antrag gestellt, den Fußweg zwischen dem Pfarrzentrum und dem Jugendhaus der katholischen Kirchenstiftung behindertengerecht umzugestalten. Die vorhandenen Stufen sollten beseitigt und das Gefälle ausgeglichen werden; außerdem müsste das Kopfsteinpflaster durch ein ebenes Pflaster ersetzt werden. Alle Räte standen dem Antrag sehr positiv gegenüber; es wurde auch hervorgehoben, dass durch diese Veränderungen der Weg von der Kirche zum neuen Friedhof für alle leichter gangbar wäre. Bürgermeisterin Kathrin Heimann (DEL) erwähnte, dass bei dieser Gelegenheit auch gleich das bereits angedachte öffentliche Behinderten-WC im Jugendhaus eingebaut werden könne. Der Fußweg sei zwar Eigentum der Gemeinde, doch müssten alle Maßnahmen noch mit dem Pfarrer und dem Pfarrgemeinderat abgeklärt werden. Im Übrigen seien im Haushaltsentwurf 10.000 Euro für Gehwegabsenkungen oder Ähnliches eingestellt.

Wartung der Hydranten

Die regelmäßige Wartung der Hydranten gehört zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde. In Effeltrich gibt es 140 solcher Löschwassereinrichtungen, die im Brandfall von der Feuerwehr benutzt werden und unbedingt funktionieren müssen. In Zusammenarbeit mit der FFW ist unlängst eine Liste aller Hydranten erstellt worden. Dabei sind zahlreiche Mängel festgestellt worden, beispielsweise, dass die Hydranten durch Schotter oder Gras überdeckt waren, dass sie oder bereits die Hydrantendeckel sich nur schwer öffnen ließen oder dass viele Hydrantenschilder fehlten. Inzwischen sind die meisten Schäden durch den Bauhof oder die FFW beseitigt worden. Noch ausstehende Arbeiten müssten vom Wasserzweckverband Leithenberggruppe ausgeführt, jedoch nach der bisher gültigen Satzung von der Gemeinde bezahlt werden. Sollten diese Kosten in den Wasserpreis (97 Cent pro Kubikmeter) eingepreist werden? Oder sollte man darauf hinarbeiten, den betreffenden Satzungsparagraphen der Leithenberggruppe zu ändern? Die Frage wurde nicht zu Ende diskutiert. Die Räte nahmen den Sachverhalt zur Kenntnis und erteilten der Bürgermeisterin den Auftrag, herauszufinden, wie das Problem in anderen Gemeinden angegangen wird.