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BRK Forchheim half im Hochwassergebiet


Autor: Gerhard Hoch

Forchheim, Freitag, 28. Juni 2013

Die BRK-Bereitschaft Forchheim war tagelang im Deggendorfer Hochwassergebiet im Einsatz. Dort richteten die Helfer unter Zeitdruck auch eine Verpflegungsstelle ein.
Die Verpflegungsausgabe war eine der Aufgaben der BRK-Bereitschaft Forchheim im Einsatzgebiet. Über mehrere Tage waren die Helfer im Hochwassergebiet Deggendorf.  Fotos: Gerhard Hoch


Eine nicht unerhebliche Belastung bedeutete der Hochwassereinsatz für die BRK-Bereitschaft Forchheim. Bereits Anfang Juni wurde die BRK-Bereitschaft zum Einsatz in das Hochwassergebiet nach Deggendorf gerufen. Dass dieser Einsatz dann in Etappen bis zum 23. Juni dauern sollte, konnte am Anfang niemand ahnen.

Der erste Einsatz war für drei bis vier Tage im Großschadensgebiet Deggendorf für das Hilfeleistungskontingent Oberfranken angemeldet. Bei der ersten Alarmierung hatten die Helfer noch Zeit, sich und das Material vorzubereiten. Denn der Abmarsch war für den nächsten Tag angekündigt. Innerhalb weniger Stunden jedoch wurde der Befehl zum Sammeln um 22.30 Uhr gegeben. Mit dem Hilfskontingent Oberfranken ging es am 3. Juni von der Sammelstelle Autobahnmeisterei Hirschaid los nach Deggendorf.

Für die Helfer, die zunächst den ganzen Tag noch in ihrem Beruf tätig waren, war es dann auch die erste Herausforderung, sich überhaupt wach zu halten. Beim Eintreffen um vier Uhr morgens war das manchem auch anzusehen.

Nach kurzer Ruhepause ging es dann bereits um sechs Uhr in den Bereitstellungsraum Osterhofen. Dort kümmerten sich die Helfer des BRK Forchheim besonders um die Technik, das Einrichten der Einsatzleitung und den Aufbau einer Verpflegungsstelle.

Die Deiche drohten, zu brechen

Wie die Helfer berichten, war das Ausmaß des Hochwassers unbegreiflich. Besonderes Augenmerk wurde auf die Ortschaft Osterhofen gelegt, denn dort waren die Deiche aufgeweicht und drohten, zu brechen.

Rund 400 Personen mussten evakuiert und die Bevölkerung mittels Lautsprecherdurchsagen gewarnt werden. Nachdem die Evakuierungen durchgeführt waren, mussten die Betreuungsstellen volle Arbeit leisten und Personen aufnehmen. Die Verpflegung und somit die Speisenausgabe war eine der Aufgaben neben der Registrierung der ankommenden Hilfesuchenden.

Nach Übergabe an das Hilfskontingent Oberbayern war der erste Teil des Einsatzes beendet. Das BRK konnte nach vier Tagen zurück nach Forchheim. Damit sollte es aber nicht genug sein. Bereits am 14. Juni wurde eine Transportkapazität zur Unterstützung des Rettungsdienstes in Deggendorf angefordert. Das BRK Forchheim stellte wiederum ein Fahrzeug mit Besatzung, welches dann im Schichtbetrieb den Rettungsdienst vor Ort unterstützte und Krankentransporte durchführte.

Nächster Einsatz am 21. Juni

Die nächste Einsatzwelle war dann ab 21. Juni angesagt. Auch hier wurde wieder die Bereitschaft Forchheim, unterstützt durch den Malteser Hilfsdienst Kulmbach und Waischenfeld, mit Betreuung und Technik angefordert. Deggendorf war wiederum das Einsatzziel und es warteten viele Aufgaben auf die unermüdlichen Helfer.

Mancher Betroffene weinte sich bei den Helfern aus. Besonders waren es auch Betroffene, die sich über ein Gespräch mit den Einsatzkräften freuten. Und so mancher ließ an der Schulter der Forchheimer Helfer den Tränen freien Lauf und klagte seine Not und Verzweiflung. Dies war für die Freiwilligen oftmals nicht einfach, ließen die Teilnehmer des Einsatzes wissen. Aber es sei auch schön gewesen, wie die Gespräche manchem halfen.
Das Umsetzen von Verpflegungsstellen und die technische Unterstützung sowie die Betreuung der Einsatzkräfte und weiterer evakuierter Menschen waren dann die Hauptaufgaben des letzten Einsatzes.

Gutes Gefühl und Zufriedenheit

Mit einem guten Gefühl, 5000 Menschen geholfen zu haben, und auch mit der Erfahrung der Dankbarkeit der Betroffenen, kehrten die Forchheimer BRK-Einsatzkräfte zurück nach Forchheim.

Für die Helfer des BRK Forchheim blieb schließlich nach dem anstrengenden Einsatz die Hoffnung, dass eine solche Katastrophe, wie sie die Freiwilligen in Deggendorf erlebt haben, nicht so schnell wieder kommen werde.