Druckartikel: Blumen und Lob für Pfarrer Wolf

Blumen und Lob für Pfarrer Wolf


Autor: Franz Galster

Obertrubach, Dienstag, 25. Juli 2017

Der Pfarrer von Obertrubach wurde vor 40 Jahren zum Priester geweiht und führt die Gemeinde jetzt seit 33 Jahren.
Beim Festgottesdienst (v. l.): Bernhard Simon, Markus Bolowich, Ulrich Böhm, Josef Pingold, Josef Zerndl, Hans Schieber, Wolfgang Kuntze, Herbert Hautmann Foto: Franz Galster


Mit einem Blumenstrauß begrüßten Annika und Samuel ihren Pfarrer Werner Wolf am Altar und beglückwünschten ihn so zu seinem 40. Priesterjubiläum und 72. Geburtstag. Symbolträchtig für einen Pfarrer, dem gerade die Kinder ein großes Anliegen sind. Begleitet von der Jugendblaskapelle war er zuvor mit seinen Mitbrüdern vom Pfarrhaus in die Pfarrkirche St. Laurentius eingezogen, in der kein Platz mehr frei war.

"Ihr habt mich in Obertrubach 33 Jahre ausgehalten. Wir Priester sind auch Menschen mit Stärken und Schwächen, aus Fleisch und Blut, aber wir haben alle einen barmherzigen Vater im Himmel", sagte Wolf eingangs. Die Geschichte des guten Hirten in der Lesung überlagerte dann auch passend den Festgottesdienst.


Immer ein offenes Ohr

Pfarrer Markus Bolowich aus Nürnberg hielt die Festpredigt vom guten Hirten, die Verantwortung für seine Schafe, aber auch für sich selbst. Jeweils zwei Personen aus allen Altersgruppen brachten Schafe vor den Altar, so dass sich so eine große Herde bildete. Das weiße Schaf als Hirte war dann ebenso dabei wie das Schwarze, das von der Gemeinschaft abgewichen ist.

"Geh mit uns auf unserem Weg", stimmte die Gemeinde dann an, bevor Josef Müller kurz auf die Geschichte von Werner Wolf einging. Dieser hatte den Beruf des Bürokaufmanns erlernt, bevor er sich dem Priesterberuf zuwandte. Wolf wurde am 26. Juni 1977 im Dom zu Bamberg geweiht. Über Zwischenstationen in Scheßlitz und Coburg kam er 1984 nach Obertrubach. "Er möchte Hirte für alle sein, besucht unsere Kranken in den Krankenhäusern, um ihnen Kraft zu geben", sagt Müller. Wolf habe immer ein offenes Ohr, ein tröstendes Wort. 48 Orte umfasst das Pfarrgebiet.


Von der Geburt bis zum Tod

"Gott baut ein Haus, das lebt, aus lauter bunten Steinen", diesen Vergleich bemühte Bürgermeister Markus Grüner in seiner Gratulation. Bunte Steine, so wie die vielen Besucher in der Kirche, dieses Verdienst sieht Grüner auch bei Pfarrer Wolf. Bunte Steine, das sind aber auch die Jugendblaskapelle, die Werner Wolf gründete und die blüht, oder der kirchliche Kindergarten. Grüner erwähnt die Begleitung von der Geburt bis zur Beerdigung über viele Stationen im Leben, die Pfarrer Wolf sehr ernst nimmt. "Gott baut ein Haus, das lebt. Wir kennen seinen Namen und wissen auch zusammen, dass es unser Pfarrer ist", wandelte der Bürgermeister die letzten Zeilen des Liedes ab und dankte dem Jubilar für sein segensreiches Wirken über die vielen Jahre. "Bleiben Sie noch lange einer unserer Steine und werden Sie mit uns uralt", so sein Wunsch.

Im Namen aller Vereine dankte Kerstin Hofmann, Vorsitzende der Jugendblaskapelle, Pfarrer Wolf als Impulsgeber, Koordinator, der alle zusammenhält.

Mit der Melodie der schwäbischen Eisenbahn zogen die Kleinsten vom Kindergarten zum Altar, begleitet von den Leiterinnen Alexandra Kraft und Sandra Schmitt. Sie bezeichneten Wolf als Zugführer, wo alle paar Jahre die Fahrgäste wechseln. Er kennt in der Tat die Namen aller rund 70 Kinder. "Wir blättern in der Lebensgeschichte eine Seite um und sie haben nichts falsch gemacht", betonte auch Schulleiter Jochen Neuner. Eine große Ministrantenschar, die gerne dient, unterstreicht die Aussage. "Eins im Geiste sein, das ist einfach wunderbar", freute sich auch sein evangelischer Amtskollege der Nachbargemeinde, Ulrich Böhm.


Wolfs Wirken als Theaterstück

Josef Müller überraschte den Jubilar mit einem Buch mit Widmungen aus der ganzen Pfarrgemeinde. Dazu gab es eine Figur des guten Hirten, aus Spenden der gesamten Bevölkerung angeschafft. Die Chöre seiner Gemeindeteile sowie der Oberlandchor unter Leitung von Ludwig Ebenhack bereiteten einen überaus festlichen Rahmen.

Nach dem Festgottesdienst lud die Kirchengemeinde als Gastgeber zum Verweilen auf dem Kirchenbuckel. Im kleinen Kreis bereiteten die Ministranten ihrem Pfarrer später noch einen "einmaligen Auftritt". Die Theatergruppe, die er als Gründer seit vielen Jahren begleitet und bei der er Regie führt, gab einen humorvollen Einblick in das verdiente Schaffen. "Ich wollte gar kein Fest, aber jetzt bin ich doch glücklich", bekannte ein sonst bescheidener Pfarrer freimütig vor seiner ganzen Gemeinde, die weiß, was sie an ihrem Jubilar hat.