Forchheim: Annafest-Besucher attackieren Ordnungsdienst - Polizei zieht Bilanz
Autor: Alexander Milesevic
Forchheim, Dienstag, 06. August 2024
Zwei Männer attackieren den Ordnungsdienst auf dem Annafest in Forchheim. Dabei werden mehrere Securities verletzt. Es ist nicht die einzige Straftat, die von der Polizei während des Festes registriert wurde.
Während die Mehrheit ausgelassen und friedlich feierte, gerieten einige wenige Besucher während des Annafestes in Forchheim aneinander. Sowohl auf dem Festgelände als auch in der Innenstadt sei es nahezu täglich zu Auseinandersetzungen und Körperverletzungsdelikten, Beleidigungen und Sachbeschädigungen gekommen, berichtet die Polizei. Die Beteiligten wären in den meisten Fällen deutlich alkoholisiert gewesen. Die Polizei hätte die Lage in der Regel schnell beruhigen können. Schwere Verletzungen habe sich glücklicherweise niemand zugezogen, allerdings hätten vier Personen zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden müssen.
So sei Sicherheitsdienst am Montag (5. August 2024) gegen 22.11 Uhr ein alkoholisierter 24-jähriger Mann auf dem Festgelände aufgefallen. Nachdem dieser von den Ordnungskräften angesprochen worden sei, hätte er sie zunächst beleidigt und dann angefangen, auf sie einzuschlagen. Dies habe ein 26-jähriger Festbesucher mitbekommen und die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes ebenfalls angegangen, teilte die Polizei mit. Insgesamt seien dabei vier Ordnungskräfte leicht verletzt worden. Der 24-Jährige habe weiterhin Einsatzkräfte der Polizei beleidigt und sei in Gewahrsam genommen worden. Mehrere Anzeigen würden ihn erwarten. Am selben Abend sei einer Benutzerin des Fahrgeschäfts "Stardancer" gegen 17.15 Uhr die Geldbörse entwendet worden, die sie vor der Fahrt in eine Box neben der Kasse gelegt hatte.
Annafest 2024 in Forchheim - diese Straftaten stachen hervor
Während der elf Festtage sei es zudem auch zu Angriffen und Beleidigungen der eingesetzten Polizeibeamten gekommen. Am ersten Samstag sei es zunächst zu einer Streitigkeit unter zwei Personengruppen gekommen. In der Folge beleidigte einer der jugendlichen Täter massiv die eingesetzten Beamten. Letztlich mussten die jugendlichen Aggressoren zur Dienststelle gebracht werden und wurden dort ihren Eltern übergeben. Am sonst sehr friedlichen letzten Annafesttag seien Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei beleidigt worden.
Video:
Ein 52-jähriger, alkoholisierter Mann aus Hamburg habe am Donnerstag zunächst einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Bei der anschließenden Sachbearbeitung durch die Polizei griff er die eingesetzten Beamten an, leistete erheblichen Widerstand und beleidigte diese. Zwei Beamte seien bei dem Einsatz verletzt worden.
Bei zahlreichen Verkehrskontrollen während des Annafests seien bei Fahrzeugführern erhöhte Alkoholwerte festgestellt worden. Den "Spitzenplatz" belegt dabei ein 60-jähriger Forchheimer Radfahrer, der mit 2,3 Promille unterwegs gewesen sei. Am letzten Festabend kontrollierte die Polizei gegen 21.49 Uhr in der Buckenhofener Straße außerdem einen Fahrradfahrer. Ein dabei durchgeführter Alkoholtest habe einen Wert von 1,72 Promille ergeben. Beim 36-jährigen Fahrer sei daraufhin eine Blutentnahme angeordnet und eine Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr aufgenommen worden.
Polizei zieht positive Bilanz
Die an sich positive Bilanz der Polizei werde durch ein Sexualdelikt am ersten Annafestsonntag getrübt. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bamberg hätten in diesem Zusammenhang die Ermittlungen übernommen, hieß es. Gegen den bekannten Täter sei ein Haftbefehl erlassen worden; er befinde sich derzeit in Haft. Für die übrigen Festbesucher habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden.
Am Dienstag habe die Polizei gegen zwei 56- und 51-jährige Männer aus dem Landkreis vorgehen müssen, die mehrfach eine Gruppe junger Frauen begrapscht hätten. Ein 18-jähriger aus Forchheim habe zudem am zweiten Samstag seiner ehemaligen Betreuerin mehrfach an die Brüste gefasst. Gegen die jeweils alkoholisierten Täter sei ein Strafverfahren eingeleitet und umgehend ein Betretungsverbot für das Annafest ausgesprochen worden.