Bezahlbare Wohn(t)räume in Oberfranken gesucht
Autor: Nikolas Pelke
Forchheim, Freitag, 08. März 2013
Kleines Angebot, große Preise: Der Immobilienmarkt boomt in Oberfranken. Gute Nerven braucht man bei der Suche nach dem Traumhaus. Oder Geld.
Diese Wohnung macht was her. Eine schicke Galerie, eine gemütliche Dachterrasse und dann diese Lage: Wohnen mit Charme mitten in der Forchheimer Altstadt. "Um dieses Schmuckkästchen wird man Sie beneiden", schreibt Maklerin Martina Hübner in ihrer Annonce.
Die Traumwohnung hat allerdings einen kleinen Haken: "Die Preise in der Innenstadt sind gehoben", sagt die Maklerin. Die exklusive Bleibe in der Wiesent- straße kostet rund 1800 Euro pro Quadratmeter. Immerhin seien die Finanzierungskonditionen momentan günstig. "So relativieren sich die Preise", findet zumindest die Maklerin.
Das sei nur eine Erklärung für den aktuellen Preisanstieg im Immobilienmarkt, sagt Stephan Kippes, der Experte vom Immobilienverband Deutschland (IVD). Der starken Nachfrage stehe ein immer knapper werdendes Angebot gegenüber. Eine explosive Mischung.
Die Immobilienmarkt-Rakete
Wie eine Rakete seien die Immobilienpreise in den Himmel geschossen: 1. Stufe: Lehman-Pleite. 2. Stufe: Griechenland. 3. Stufe: die Euro-Krise.
Eine Frage heizt den Immobilien-Markt weiter an: "Wir wissen nicht, wie viel Stufen die Rakete hat", sagt Kippes. Bevor das Konto überquillt, kommen viele Menschen angesichts niedriger Zinsen und einer hohen Inflationsrate auf die gleiche Idee: Betongold.
Diese Erfahrung hat auch Heiner Kredel von der Volksbank Forchheim gemacht. Immer häufiger legen Kunden sogar Bargeld gegen Betongold auf den Tisch. "Im letzten Jahr wurden etwa ein Drittel der von uns vermittelten Immobilien komplett aus Barmitteln bezahlt. Ein klares Indiz für eine gewisse Angst, welche die Menschen umtreibt", sagt der Leiter des Privatkundengeschäfts. Besonders gesucht seien Wohnungen in der Innenstadt.
Je größer, desto besser