Bei Ulrike Kunzmann treffen sich Kunsthandwerk und Gastlichkeit
Autor: Josef Hofbauer
Neusles, Sonntag, 09. Dezember 2012
Das Töpferhandwerk hat Ulrike Kunzmann von der Pike auf gelernt. Statt die Keramik auf Handwerkermärkten feil zu bieten, hat sie sich in einem liebevoll restaurierten Bauernhaus ein Café eingerichtet.
Die Töpferei in Neusles 9 (Stadt Gräfenberg), für die es vom Fränkische-Schweiz-Verein ein Sonderlob in Form eines Schmuckziegels gab, ist im ehemaligen Kuh- und Schweinestall untergebracht. Ihre Ausbildung im Töpferhandwerk absolvierte Kunzmann von 79 bis 82.
Seit 1986 fertigt sie in ihrem Laden liebevoll im Detail gestaltete Gebrauchskeramik, frei von jeglichen Schwermetallen oder anderen Schadstoffen. Das nach alten Mustern von Hand bemalte Geschirr stellt Ulrike Kunzmann hauptsächlich auf der Drehscheibe her. Nur in Einzelfällen modelliert oder montiert sie Keramik-Gegenstände oder Skulpturen für Haus und Garten.
Übrigens: Von der Qualität der Teller, Tassen und Töpfe können sich die Gäste im 2005 eröffneten Café überzeugen, denn das bei 1100 Grad im Elektroofen gebrannte Geschirr, das dort verwendet wird, stammt ausschließlich aus Eigenproduktion.
"Statt Wurst mit Musik”
Die Wände zieren Bilder von Peter Thiele, der im Zuge der Aktion "Kunst und Genuss rund ums Walberla" hier seine Werke präsentiert. "Als Mitglied des Tourismusvereins 'Rund ums Walberla' war es für uns eine Selbstverständlichkeit, unsere Gaststube für die Kunst zu öffnen", betont Ulrike Kunzmann.
Sie ist ebenso musikbegeistert wie ihr Mann Ernst, der von Beruf Schreiner und Holzbau-Ingenieur ist. Beide spielen in der fränkisch-frechen Volksmusikformation "Statt Wurst mit Musik”, deren CDs es auch im Café zu erwerben gibt. Auftritte der Gruppe sind aber Mangelware geworden, seit der Leiter der Gruppe schwer erkrankt ist.
Musik machen sie aber dennoch als Mitglieder der "Gründer Saitenmusik". Mit Geige, Zither, Gitarre und Streichbass sind sie bei allen möglichen Fest- und Feierlichkeiten zu hören. Die Kunstausstellungen mit bis zu zehn Kunstschaffenden, die Ulrike und Ernst Kunzmann bislang im Frühjahr und im Herbst ausgerichtet haben, wird es allerdings künftig nicht mehr geben. "Das ist uns zu aufwändig geworden", bedauert Ulrike Kunzmann und schenkt eine Tasse schwarzen Tee nach.