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Behutsame Modernisierung im Streitberger Bad


Autor: Pauline Lindner

Streitberg, Mittwoch, 12. Oktober 2016

Das Streitberger Freibad lebt vor allen Dingen von seinem historischen Charme.
Historische Ansicht des Streitberger Freibads: Die Verantwortlichen wollen den historischen Charme des Bads möglichst bewahren. Archiv: Roland Brütting


Das Freibad in Streitberg hatte ein schöne Saison. Inzwischen wird Wasser aus der Muschelquelle für das Bad benutzt. Allerdings muss das Wasser alle drei Wochen gewechselt werden, um sämtliche hygienischen Standards einzuhalten.

Das hat unter anderem auch zur Folge, dass das Badewasser nach jedem Wechsel recht kühl ist.
Deshalb ist als nächster Schritt eine Wasseraufbereitung geplant. "Wir haben das richtige Gleis eingeschlagen", betonte Bürgermeister Helmut Taut (FWW) in der Marktgemeinderatssitzung und hob den Schwung hervor, den der Schwimmbadförderverein in die Angelegenheit gebracht habe. Zugleich warnte Taut vor Problemen jener Art, die in Gräfenberg zur Schließung des Bads geführt haben.

Das Gesundheitsamt hatte sich dabei vor allem von den zu hohen Chlorwerten leiten lassen.

Um diesem Problem vorzubeugen, haben Taut und sein Stellvertreter Gerhard Kraus (BGS) einerseits ein vergleichbares Bad in Liebschütz in Südthüringen besucht und andererseits auch den Denkmalspezialisten Jürgen Schönfelder als planenden Architekten in den Gemeinderat eingeladen. "In-Wertsetzung" nennt Schönfelder das, was ein historisches Bauwerk - das Streitberger Bad ist denkmalgeschützt - für die Bevölkerung anziehend macht.


Geringelte Badekostüme

Als Beispiele nannte er für das Bad den Eingangsbereich oder die ehemals vorhandene Terrasse. Seine Ideen reichen noch weiter: ein Freilichtkino, ein Verleih von geringelten Badekostümen und Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Fränkische-Schweiz-Marathon oder dem Theatersommer.

Derartige Vorhaben lassen sich laut Schönfelder aber nur durch ein Gesamtkonzept realisieren, in dem die Fixpunkte mit Geldgebern abgesprochen werden.
Schönfelder überzeugte den Rat davon, dass zunächst das Konzept stehen muss, bevor die möglichen Kosten veranschlagt werden können. Taut mahnte seine Ratskollegen, das bis zum Frühjahr das Konzept stehen müsse, um nicht eine Badesaison zu verlieren. Als Vorschlag brachte Konrad Rosenzweig (CSU) einen runden Tisch mit Geldgebern und den Genehmigungsberhörden ins Gespräch.


Geschätzter Charme

Ohne Wasseraufbereitung sieht Zweiter Bürgermeister Gerhard Kraus (BGS) allerdings ein Konfliktpotenzial. Die in Thüringen besichtigte Technik könne das Problem entschärfen, ohne dass der von den Besuchern geschätzte Charme des Bades verloren gehen würden.
"Man darf das Bad nicht so überformen, dass es seinen Charakter verliert", sprach Schönfelder den Wiesenttaler Räten ins Gewissen.