Beeren und Früchte frisch aus dem Wald
Autor: Michaela Hofmann
Oesdorf, Sonntag, 21. Juni 2020
Bei einer kulinarischen Wanderung im Staatsforst bei Oesdorf findet Förster Erich Daum immer wieder Leckers für die heimische Küche.
Dicht oberhalb des Waldbodens versteckt sie sich zwischen kleinen grünen Blättern: die Heidelbeere, regional auch Blau- oder Schwarzbeere genannt. Sie ist nur eine der vielen kulinarischen Köstlichkeiten, die der Wald rund um Oesdorf seinen Besuchern schenkt.
Erich Daum, der für die Bayerischen Staatsforsten dieses Revier leitet, kommt ins Schwärmen als er über dessen Vielfalt und Reichtum spricht: "Für den Eigenverbrauch darf man alles mitnehmen. Zum Beispiel Pilze, Beeren und Blumen in Form eines Handstraußes. Das alles kostet nichts."
Sein Blick schweift über die Kiefern in der Nähe des "Felsenkellers Utz" bei Weppersdorf, als er erzählt: "Wir befinden uns gerade zwischen Ober- und Mittelfranken. Es handelt sich hier um einen Nachkriegswald, der gepflanzt wurde, um die Stadt Nürnberg mit Brennholz zu versorgen. Wir haben einen trockenen, armen Boden."
Kaum jemand sucht noch Beeren
Auf diesem gedeihen Beeren besonders gut. "Sie erweisen sich hier konkurrenzfähiger als andere Gewächse." Um sich vor Befall mit Fuchsbandwurm zu schützen, empfehle es sich bekanntermaßen, die Früchte vor dem Verzehr abzukochen.
Daum kündigt an, dass sich dieser Bereich in rund sechs Wochen in eine wahre Augenweide verwandle: "Dann blüht das Heidekraut. Die ganze Fläche ist rosa gefärbt. Viele Menschen fahren weit weg, um das zu sehen - in die Heide. Das muss gar nicht sein, denn bei uns ist es auch so schön."
Während früher überwiegend ältere Frauen die Beeren sammelten, die in den vergangenen Jahren einen Trendstatus in der Ernährungsbranche erlangt haben, gehe heute kaum jemand mehr auf deren Suche. Daum bedauert auch, dass die Ausbeute dieses Jahr etwas "jämmerlich" ausfalle - wegen der anhaltenden Trockenheit. Doch mit etwas Zeit im Gepäck findet sich trotzdem eine ausreichende Menge, um einen leckeren Schwarzbeerkuchen zu backen.
Holundersirup selbst zubereiten
Der Oesdorfer Wald entpuppt sich mit jedem weiteren Quadratmeter als eine moderne Frischetheke und eine prall gefüllte Vorratskammer mit schmackhaftem Wildobst.