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Baustelle in Weilersbach wird erst 2022 fertig sein


Autor: Pauline Lindner

Weilersbach, Sonntag, 12. Juli 2020

Im Gemeinderat wurden einige Themen besprochen: Unter anderem befasste sich der Rat mit den Kosten der Generalsanierung der Weißenbacher Straße.
Foto: Heidi Amon


Weilersbach - Die unter- wie oberirdische Generalsanierung der Weißenbacher Straße in Weilersbach tritt in eine entscheidende Phase. Noch in der vergangenen Ratsperiode wurde beschlossen, sie von der Einmündung in die Hauptstraße bis zum Reifenberger Weg zu ertüchtigen. Es werden die Wasserleitungen ausgewechselt, der zu kleine Mischwasserkanal vergrößert und ein neuer Oberflächenkanal gebaut. Die Wasserleitung ist außen von Asbest umhüllt, was den Austausch notwendig macht. Der krebserregende Stoff kommt nicht mit dem Wasser in Berührung, wie Norbert Sebald (BR) befürchtet.

Kosten

Die Arbeiten werden in drei Abschnitten durchgeführt: von November 2020 bis Juni 2021 das Stück bis zur Schlossstraße, anschließend bis März 2022 das Teilstück bis zur Einmündung des Langen Grabens und ab April 2022 bis zum Jahresende das letzte Teilstück. Die Kosten insgesamt liegen bei 3,075 Millionen Euro. Davon entfallen auf die eigentliche Straße rund eine Million Euro, auf die 555 Meter lange Wasserleitung 440.000 Euro, auf den Mischwasserkanal 820.000 und ebenso viel auf den Oberflächenkanal.

Die Gemeinde wurde nun vom Landratsamt als "mit angespannter Finanzlage" eingestuft, was zu einer höheren Förderung führen wird. Die Entwurfsplanung wurde von der Regierung von Oberfranken genehmigt. Für die Wasserleitung liegt die Zuschusshöhe bei 80 Prozent; der Wert für die weiteren Maßnahmen ist noch nicht bekannt. In der Anfangsphase, als es noch Straßenausbaubeiträge gab, war auch hier von 80 Prozent die Rede.

Ende Juli wird eine Begehung durchgeführt, an der sich die Anwohner mit ihren speziellen Problemen beteiligen können, vereinbarten Bürgermeister Marco Friepes (CSU) und der Planer Max Brust. Das Ergebnis fließt in die Ausführungsplanung ein. Ende August wird ausgeschrieben und die Vergabe soll noch im November erfolgen.

Kommt eine Baustellen-Ampel?

Alfons Roppelt (BR) wies darauf hin, dass die Umleitungsstrecke über die Hohe-Rain-Straße eine Engstelle enthalte. Er müsse vor Baubeginn noch etwas gemacht werden. Der Planer denkt dabei auch an eine Ampellösung.

Der Weilersbacher Flächennutzungsplan ist 20 Jahre alt und nur in Papierform vorhanden. Stellvertretender Bürgermeister Roland Dauer (CSU) schätzte, dass 15 bis 20 Änderungen in das Planwerk eingearbeitet werden müssen, beispielsweise der Bebauungsplan Kirchenstraße oder der Bau des Musik- und Schützenheims. Weilersbachs langjähriger Planer Max Brust riet dem Gemeinderat auch den Flächennutzungsplan wie die Bebauungspläne digitalisierenzu lassen. Die Kosten hierfür liegen bei 15.000 Euro. In vektororientierte Form auf Basis der neuen digitalisierten Flurkarten, so Friepes, ist die Nachpflege wesentlich einfacher. Der Rat fasste noch keinen Beschluss.

Die SV Gloria Weilersbach darf ihre Küche erweitern. Es entsteht ein fester Bau unmittelbar bei der Tribüne, wo bislang bei Festen eine Alu-Grillhütte stand. Der Gemeinderat hat das Vorhaben bei seiner rollenden Sitzung in Augenschein genommen und hat es jetzt gebilligt.

Walsbericht

Förster Daniel Schenk vom AELF Bamberg legte den alljährlichen Bericht über den Gemeindewald vor. Wirtschaftlich gesehen kann die Kommune noch einen kleinen Gewinn erzielen, trotz der ins Bodenlose gefallenen Holzpreise. "Weilersbach hat einen der schönsten Gemeindewälder, gerade wegen der Nachpflanzung von Tannen", lobt der Forstfachmann.

Es sei irritierend, wenn die Gertenteile abgeholzt würden. Diese Flächen mit Niederwaldbewuchs dürfen von Bürgern nach bestimmten Regeln auf Stock gesetzt werden. Dadurch entstehen große belichtete Flächen. Nicht zuletzt wegen der Schmetterlinge, so Schenk, werden dies scheinbar großen Eingriffe sogar gefördert.

Trockenheitsnachpflege steht bei den Jungpflanzungen in größerem Umfang an. Der Borkenkäfer wütet im Weilersbacher Gemeindewald nicht so sehr wie andernorts. Es müssen nur 60 Kubikmeter Holz (Fichten) deshalb eingeschlagen und auf einen isolierten Lagerplatz gebracht werden. Der Jahreszuwachs liegt insgesamt bei 500 Kubikmeter. Gemeinsam mit dem Förster will die Gemeinde die Idee eines Baumbestattungsareals bei Reifenberg und eine "Schulwald" für Unterrichtsprojekte in der Natur weiterverfolgen.