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Bauland in Forchheim: "momentan nichts"


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Donnerstag, 01. Januar 2015

Es mangelt keineswegs an bebaubarer Fläche in Forchheim. Dennoch entsteht viel zu wenig Wohnraum, weil um viele Areale nur diskutiert wird, statt sie zu bebauen.
Symbolbild Foto: Carmen Schuler-Bierbaum


Wenn Gerhard Zedler hört, dass in Strullendorf 130 000 Quadratmeter Bauland ausgewiesen werden, während die Forchheimer Stadträte um 30 Wohneinheiten streiten, dann könnte der Bauamtschef "die Krise kriegen".
Den Stadträten im Umweltausschuss hat Zedler eine ganze Reihe von potenziellen Baugebieten aufgelistet, die noch immer nicht realisiert sind.

Etwa das Gebiet Hasenäcker in Burk. "Da kommen wir schon fast 20 Jahre nicht weiter", sagt Gerhard Zedler. Und auch mit den Bauvorhaben in Kersbach gebe es "Probleme, die wir uns nicht vorgestellt haben".
Das Thema ist stets ähnlich: Entweder verkaufen einzelne Eigentümer ihr Land nicht (wie etwa in Burk) und bremsen dadurch das gesamte Vorhaben aus.

Oder - wie momentan an den Reuther Hängen zu beobachten ist - der Stadtrat und die Bürger streiten sich, weil sie ein Baugebiet reduzieren oder ganz verhindern wollen.

Hausaufgabe für die Stadträte

Forchheims Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) ist die stockende Wohnbau-Entwicklung leid. Daher hat der den Fraktionen im Stadtrat "eine Hausaufgabe" gegeben: Sie sollen bis Februar sagen, welche der Areale bebaut werden. "Oder Sie denken sich neue Flächen aus", appellierte Stumpf vergangene Woche an die Stadträte.

Der Oberbürgermeister fühlt sich mit seinem Bauland-Latein am Ende. Aktuell lägen ihm fünft Anfragen vor. Fünf Investoren, jeder würde gern zwölf Sozialwohnungen in Forchheim bauen. Das wären 60 Sozialwohnungen.
Doch die Frage - wo gibt"s denn Grundstücke? - könne er immer nur mit einem "momentan gibt es nichts" beantworten, ärgert sich Stumpf. Eine große Hoffnung von Gerhard Zedler ruht daher auf dem Umzug des Sportvereins Jahn in den Stadt-Norden.

Sollte das Jahn-Gelände Bauland werden (im aktuellen Flächennutzungsplan ist es noch nicht als solches vorgesehen), dann könnten hier "mehrere hundert Wohneinheiten" auch in Mehrfamilienhäusern entstehen. Doch weil das Zukunftsmusik ist, muss sich das Bauamt auf die naheliegenden Flächen und Problematiken konzentrieren.

In Kersbach und in Buckenhofen gibt es Meinungsverschiedenheiten wegen des Lärms und wegen der Entwässerung. Dem Löschwöhrd-Gelände fehlt neben dem Lärmschutz vor allem eine "vernünftige Zufahrt". Das mitten in der Stadt gelegene Areal müsste um zwei Meter aufgeschüttet werden - auch keine leichte Aufgabe, wie Zedler sagt.