Bauausschuss diskutiert über Werbe-Fahnen
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Dienstag, 23. Oktober 2012
Die Werbefahnen im Industriegebiet an der Hafenstraße sind wenig beliebt, doch die Stadt glaubt, trotz Protesten nichts dagegen tun zu können.
Die Werbestrategie im Industriegebiet an der Hafenstraße funktioniert so: Wer die größten Verkaufsflächen hat, darf die meisten Fahnen an den Masten hochziehen. Der Einkaufsmarkt Edeka hat in der Hafenstraße 2 demnach das Recht auf die meisten Fahnen. Doch am Montag regte sich Widerstand im Bauausschuss. Vor Ort machten sich die Stadträte ein Bild von den Werbeanlagen im Stadt-Süden.
15 Fahnen wollen die Geschäftsleute alleine an der nahen Kreuzung hochziehen. "Zuviel", meinte Gerhard Zedler. Der Chef des Bauamtes wies auf die "störende Häufung" hin; insbesondere für die Verkehrsteilnehmer könnten die Fahnen nahe der Kreuzung ablenkend wirken.
Doch Gerhard Zedler sagte auch, dass die Werbung zwar von der Kreuzung wegverlegt, aber wohl nicht verboten werden könne. Das Areal in der Hafenstraße "sieht schon jetzt furchtbar aus", schimpfte Edith Fießer (FGL) und plädierte dafür "mit den ganzen Fahnen aufzuhören". Auch aus der CSU-Fraktion erhielt Fießer Unterstützung: "Soll sich die Stadt zumüllen lassen?", fragte Mathilde Hartmann. Die CSU-Rätin forderte eine "Grundsatzregelung" im Umgang mit Werbeanlagen und gab eine klare Parole aus: "Fahnen-Wirtschaft beenden!"
Wenn das so leicht wäre, erwiderte Franz Stumpf.
Zeit für Werbe-Grenzen
Gerade deshalb sei es Zeit, nun "Grenzen zu setzen", betonte Sabine Dittrich (FGL), und ihre Fraktionskollegin Edith Fießer forderte, es auf einen Rechtsstreit ankommen zu lassen: "Irgendwann müssen wir ja anfangen, die Fahnen sind einfach nur hässlich." Doch die Mehrheit des Bauausschusses war dafür, dem Flattern der Werbefahnen im Industriegebiet freien Lauf zu lassen.
Manfred Mauser (FBF) fragte: "Wen hat das bisher gestört?" Und FW-Rat Erwin Held meinte dazu: In der Innenstadt sei das was anderes - "aber in diesem Bereich" störe diese Werbung nicht. Thomas Werner (CSU) war von der "Vehemenz" der Fahnengegner überrascht. "Es wäre schön, wenn man sich mit dem selben Herzblut für die Innenstadt engagieren würde."