Bar oder mit Karte: Weshalb viele Forchheimer in der Corona-Krise mit Karte zahlen
Autor: Franziska Rieger
Forchheim, Sonntag, 19. April 2020
Gerade jetzt in Zeiten der Corona-Krise zahlen viele Kunden beim Einkaufen bargeldlos. In manchen Geschäften weist ein Schild darauf hin, dass mit Karte gezahlt werden soll. Wie sieht es in den Forchheimer Geschäften aus?
Einen Betrag von fünf Euro an der Supermarktkasse einfach mit der Karte zahlen - wofür Kunden früher vielleicht noch schräge Blicke ernteten, wird heute in vielen Geschäften und Supermärkten gebeten. Das bargeldlose Zahlen nimmt zu.
Gerade in der Corona-Krise weisen viele Supermärkte oder Geschäfte mit einem Schild darauf hin, dass Kunden möglichst mit ihrer Girokarte, also der EC-Karte, zahlen sollen. Der Kontakt mit dem Kassierer soll so gering wie möglich gehalten werden.
In großen Supermärkten ist das bereits Alltag. Gerade in Geschäften, in denen in der Regel eher kleine Beträge über die Theke gehen, ist bargeldloses Zahlen aber noch unüblich. 100 Gramm Wurst und ein Paar Wiener mit Karte zahlen?
Verbraucher wird gläsern
"Wer zum Bäcker oder Metzger geht, hat immer Kleingeld dabei", sagt Matthias Endres, Inhaber der Forchheimer Metzgerei Endres. In seinen Filialen steht kein EC-Karten-Gerät und das soll auch so bleiben. "Ich bin ein absoluter Gegner des bargeldlosen Zahlens", sagt Endres. Der Verbraucher werde so immer durchschaubarer, "gläsern", immer mehr Daten würden so preisgegeben, sagt er.
Jetzt, zu Zeiten der Corona-Krise, würden vereinzelt Kunden nach Karten-Zahlung anfragen. Die Mehrheit habe ihr Bargeld aber dabei und wolle so zahlen, sagt der Metzgermeister. Er habe zum bargeldlosen Zahlen in der Vergangenheit bereits Gespräche mit seiner Bank geführt. Sein Fazit: "Für Kleinstbeträge ist das zu aufwendig", sagt Endres.
In den Forchheimer "Der-Beck"-Filialen steht seit einigen Wochen ein Hinweisschild auf der Ladentheke: Bargeldloses Zahlen ist hier möglich und erwünscht.
Mehrheit mit Karte
In den großen Forchheimer Supermärkten gehört das bargeldlose Zahlen schon lange zum Alltag - durch Corona wurde das noch verstärkt. "Das merken wir sehr", erzählt die Leiterin eines Forchheimer Supermarktes. Rund 70 Prozent der Einkäufe würden mittlerweile mit EC-Karte gezahlt, der Rest mit Bargeld. Vor der Corona-Krise sei das ungefähr ausgewogen gewesen.