"Bambis" für das Lebenswerk: Goldene Meistebriefe für Handwerker aus dem Landkreis Forchheim
Autor: Karl Heinz Wirth
Forchheim, Sonntag, 08. Dezember 2019
Innungs-Obermeister Wernere Oppel und der Vizepräsident der Handwerkskammer Oberfranken zeichneten Handwerker mit dem Goldenen Meisterbrief aus.
Mit dem Goldenen Meisterbrief zeichneten Innungs-Obermeister Werner Oppel und der aus Tröstau angereiste Vizepräsident der Handwerkskammer Oberfranken, Harald Sattler, jene Handwerksmeister aus, die über Jahrzehnte hinweg ihre Betriebe mit Wissen, Können und Weitblick erfolgreich geführt haben. Deshalb bezeichnete Oppel den Goldenen Meisterbrief als "Bambi der Handwerker", der Menschen mit Visionen und Kreativität verliehen werde.
Der Wohlstand in Bayern, so der Innungs-Obermeister aus Reuth, sei das Ergebnis erfolgreicher Unternehmer. Eine Einschätzung, die Landrat Hermann Ulm (CSU) uneingeschränkt teilte. Während in Oberfranken die Gewerbesteuer um vier Prozent stieg übertreffe der Landkreis mit seinen elf Prozent den Landesdurchschnitt von sieben Prozent deutlich. Die Perspektiven für Handwerker seien somit glänzend.
Auf Schule einwirken
Werner Oppel formulierte das so: "Das Handwerk hat wieder goldenen Boden." Angesichts der Herausforderungen der Zukunft suche das Handwerk händeringend nach qualifizierten Fachkräften. "Wir brauchen junge, dynamische und tatkräftige Menschen, denn sie bedeuteten Fortschritt, Weiterentwicklung und Veränderungen". Um an die Quelle zu kommen, müsse man auch mal gegen den Strom schwimmen.
Das Handwerk müsse verstärkt Einfluss nehmen auf die Schulentwicklung. Die Lehrinhalte müssten den aktuellen Entwicklungen angepasst werden, forderte Oppel. Nur so werde die nächste Generation fit für die Zukunft. Auf technischen Fortschritt müssen wir mit neu ausgerichteten Berufsbildern reagieren. Was das heißt, erläuterte der Innungs-Obermeister am Beispiel des Heizungsbauers, der zum Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klimatechnik geworden ist.
Werte überdauern alle Zeiten
Trotz allen Wandels blieben die Konstanten Qualität, Zuverlässigkeit, Kundennähe, Fleiß und ständiges Lernen. Werte, die insbesondere die Handwerksmeister, die ihr 65. Lebensjahr überschritten haben, geprägt hätten, unterstrich Werner Oppel.
In gleicher Weise gratulierte der Handwerks-Profi den jungen Handwerksmeistern, die mit ihrer erfolgreichen Abschlussprüfung den Grundstein für ein Studium an einer Fachhochschule oder die Gründung eines eigenen Betriebes gelegt hätten. "Gehen Sie entschlossen Ihren Weg, denn wir Mittelständler sind die Samenspender der Konjunktur", ermunterte Oppel die Jung-Meister, die er dazu aufrief der Innung beizutreten. "So müssen Sie ihre Fehler nicht alleine machen", meinte Oppel augenzwinkernd.