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Baiersdorf gibt grünes Licht für Tankstelle und Schnellrestaurant an der A 73


Autor: Pauline Lindner

Baiersdorf, Freitag, 17. November 2017

An der Autobahnauffahrt Baiersdorf-Nord kann eine Tankstelle, ein Café und ein gastronomischer Betrieb errichtet werden.
Auf diesem Gelände zwischen Wellerstadt und der Autobahnanschlussstelle Baiersdorf-Nord sind Tankstelle und Restaurant geplant. Links die Brücke über die A 73 mit der Kreisstraße Richtung Kersbach. Foto: Josef Hofbauer


Der Stadtrat brachte die baurechtlichen Verfahren auf den Weg, damit südlich der Autobahnanschlussstelle Baiersdorf-Nord eine Tankstelle, ein Café und ein gastronomischer Betrieb errichtet werden können. Nach ausführlicher Diskussion legte der Rat fest, dass es "gesundes Fastfood" sein solle, was angeboten wird.

Investor und auch weiterhin Grundstückseigentümer wird die Baufirma Golsner aus der Nähe von Memmingen sein. Tankstelle und Gastronomie werden nur verpachtet. Der Inhaber Bernhard Golsner ist seit langem in ganz Deutschland unterwegs auf der Suche nach Grundstücken, um an geeigneten Schnellstraßen-Ausfahrten solche Kombinationen aus Tanken und Speisen zu errichten.

Als Fachingenieurbüro sind für ihn Alfons Lehner und seine Mitarbeiter aus Waldetzenberg (Kreis Regensburg) tätig. Das Gespann hat in der Nähe schon das Gewerbegebiet Bubenreuth (Kreis Erlangen-Höchstadt) und eines bei Breitengüßbach (Kreis Bamberg) realisiert. Beide nahmen zu den Fragen aus dem Rat Stellung.


Kreisverkehr am Abzweig

So befürworten auch sie einen Kreisverkehr am Abzweig. Derzeit sträubt sich das Staatliche Bauamt allerdings noch. Hierzu erinnerte Dorothea Neubauer (CSU) an das Tauziehen um den Kreisel bei der Ausfahrt Möhrendorf, den sich heute niemand mehr wegdenken könne.

Die Baiersdorfer wollen hartnäckig bleiben. Denn sie sehen durch einen Kreisel auch eine Bremswirkung auf den Verkehr von Forchheim stadteinwärts und eine Erleichterung für Landwirte, die an der Stelle aus Wellerstadt kommend nach links zu ihren Flächen einbiegen müssen.


Vegan und vegetarisch

Für Jürgen Maiß (FW) war die ursprüngliche Vorgabe "Fastfood-Betreiber" ein Problem. "Wollen wir schädliche Ernährungsweisen weiter fördern?", fragte der Mediziner in die Ratsrunde. Auch Golsner setzt offenbar nicht auf die Klassiker am Fastfood-Markt. So ist er für ein hessisches Projekt in Verhandlungen mit einem Anbieter von veganer und vegetarischer Schnellverköstigung. Damit konnte sich auch der Baiersdorfer Stadtrat anfreunden und änderte deshalb die Beschlussformulierungen ab.

Konservativ ausgerichtete Tankstellen gibt es im Umkreis genug. Golsner sieht aber mit seinem Konzept einen Mehrwert auch für Baiersdorf, nicht nur für Fahrer auf der A 73 Richtung Nürnberg, für die es die einzige Tankmöglichkeit auf zig Kilometern wäre. Denn die neue Tankstelle soll neben allen Typen von Benzin und Diesel auch Gas, Wasserstoff und schnelle Elektroladestationen bereithalten.
Wenn es der Verteilerpool für Erdgas zulässt, soll auch dieser Antriebsstoff angeboten werden.

"Die Tankstelle von heute wird sich verändern", ist sich Golsner sicher. Julia Seidel (FDP) stimmte dem zu und dachte vor allem auch an den Bedarf der Bewohner der Mehrfamilienhäuser, die unweit an der Regnitz entstehen werden. Hier ist ebenfalls die Bauleitplanung am Laufen.

Der Energiebeirats-Vorsitzende Wolfgang Gruber hält das Konzept für zukunftsträchtig. Er wünschte sich nur noch die Stromerzeugung vor Ort, durch Photovoltaik auf den Dächern beispielsweise.
Vorbehalte gegen das Projekt kamen vor allem aus den Reihen der SPD. "Wenn die Bürger der Meinung wären, wir sollten uns in diese Richtung entwickeln, hätte der Stadtrat schon längst den Flächennutzungsplan geändert", argumentierte Jürgen Ries. Zudem zweifelte er an den Einflussmöglichkeiten der Stadt, ob ihre Vorstellungen erfüllt würden. Ihm versicherte Geschäftsleiter Klaus Hutzler, dass die angesprochenen Punkte im Bebauungsplan genau festgelegt werden.
Quer durch die Fraktionen stimmten zwölf Ratsmitglieder dafür und sieben dagegen.