Bäume liegen kreuz und quer
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Freitag, 08. April 2016
Die Folgen des Holzeinschlages im Forchheimer Stadtwald irritieren Spaziergänger. Stadtförster Stefan Distler verteidigt die Maßnahme.
Kreuz und quer liegen Dutzende Bäume im Forchheimer Kellerwald. Zwischen dem Schützenhaus und der Straße "Am Eichenwald" wird ausgelichtet. Ebenso am "Serlbacher Berg". Dort, so FT-Leser Stephan Eichinger, sei eine "Schneise der Verwüstung " geschlagen worden. Ein "Riesen-Trecker" habe 40 Zentimeter breite und mehr als einen halben Meter tiefe "Fußspuren" hinterlassen.
"Alles halb so schlimm" beschwichtigt Stadtförster Stefan Distler. Es handle sich um ganz normale Durchforstungsmaßnahmen. Durch den vorgegebenen Hiebsatz, seien die Forstleute der Stadt verpflichtet, jedes Jahr 2500 Festmeter Holz aus dem Stadtwald zu entnehmen. "Leider bekommen wir dabei den Klimawandel in vollem Umfang zu spüren", so Distler. Da es in letzten Jahren kaum noch Frost gegeben habe, die Stämme aber abtransportiert werden müssten, seien Schäden an den Rückegassen nicht zu vermeiden.
Hoher Termindruck
"Wir haben Termine, die wir einhalten müssen, die Sägewerke warten auf das Holz ", verdeutlicht Distler den Zeitdruck, unter dem die Forstleute stehen. Der Stadtförster hat alle Bäume, die gefällt werden müssen mit einem roten Punkt markiert. Bäume mit einem roten Ring sind besonders schöne Exemplare und müssen unbedingt erhalten bleiben. "Das sind unsere Zukunftsbäume", so Distler. Damit sie sich gut entwickeln können wird rings herum ausgelichtet.
Käferbefall hält sich in Grenzen
Grundsätzlich, so der Stadtförster, würden bei den Abholzungsmaßnahmen die Laubhölzer geschont. Aus dem Bestand herausgenommen werden die schlechteren Qualitäten, sprich krumm gewachsene Bäume oder Stämme, die vom Borkenkäfer befallen sind. Gottlob halte sich der Befall bislang in Grenzen. Und weil die Arbeiter gerade im Wald sind, werde auch der Verkehrssicherungspflicht nachgekommen. Soll heißen: Morsche oder stark überhängende Bäume beiderseits des Weges zum Schützenhaus wurden gefällt. Nicht nur wegen der Borkenkäfer-Gefahr müssen die gefällten Bäume schnell aus dem Wald gebracht werden. In den Vorverträgen mit dem Abnehmer seien Fristen gesetzt. Deshalb wurde ein Unternehmen beauftragt, um das Stammholz über Rückegassen zu den Sammelorten zu bringen.
90 Prozent der gefällten Bäume gehörten in die Kategorie Stammholz. Die übrigen zehn Prozent würden von Selbstwerbern als Brennholz genutzt. Von den rund 2500 Festmetern, die pro Jahr geerntet werden stammen 300 Festmeter vom Serlbacher Berg: 250 Festmeter Kiefer und 50 Festmeter Fichte.