Vier Pächter in neun Jahren - jetzt ist erstmal Schluss für bekannte Kneipe in Forchheim
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Dienstag, 03. Dezember 2019
Vier Pächter haben in neun Jahren versucht, sich am Paradeplatz zu etablieren. Jetzt wird es in der Alten Wache vorerst keine Kneipe mehr geben.
Die Alte Wache benötigt ein neues Image. Seit Jahren laufen die Geschäfte in dem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert nur mäßig. Seit 2011 sind bereits vier Pächter daran gescheitert, am Paradeplatz eine erfolgreiche Gastronomie zu etablieren.
Jetzt nimmt sich die Alte Wache eine dreijährige Auszeit. Denn nächstes Jahr beginnt die Sanierung des Paradeplatzes - und zwei Jahre später, also etwa im Frühjahr 2023 wird es dann einen Neustart in der Alten Wache geben.
Eigentümer des Hauses ist die Stadt Forchheim; der Hauptpächter ist die Nürnberger Brauerei Tucher. 2011 hatten die Stadt und die Firma Tucher rund eine halbe Million Euro investiert, um das Gebäude zu sanieren.
Der Pachtvertrag mit der Stadt Forchheim läuft bis in die 30er Jahre. Es sei nicht daran gedacht, ihn zu kündigen, sagt Britta Kurth, die Stadtsprecherin. Vielmehr soll der Vertrag für die Zeit der Paradeplatz-Gestaltung ausgesetzt werden. Wenn der Pächter, die Brauerei Tucher es will, könne sie die verlorenen Jahre später anhängen.
"Wenn nebenan ein Kompressor läuft, lässt sich kein Gast gerne nieder."
Tucher will das, wie Marketing-Chef Bernhard Herrmann dem FT am Montag (2.Dezember) bestätigte: "Wir glauben nach wie vor an das Konzept in einem der schönsten Gebäude Forchheims." Bedauerlicherweise habe es in den letzten Jahren immer wieder Baustellen rund um die Alte Wache gegeben, erinnert Bernhard Herrmann. Angefangen mit der zweijährigen Bauzeit von Rewe, dann kam die Sanierung der Tiefgarage. "Wenn nebenan ein Kompressor läuft, lässt sich kein Gast gerne nieder."
Da sich diese Situation bei der Sanierung des Paradeplatzes (ab Ende 2020) wiederholen würde, wird Tucher die Pacht ab sofort aussetzen: "Wir sind der Meinung, dass es nicht fair wäre, wegen maximal einem Jahr einen Pächter zu verschleißen."