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Der Le Perreux-Park: Bastionsgarten im Herzen von Forchheim


Autor: Susy Bergmann

Forchheim, Montag, 07. August 2023

Der Le-Perreux-Park in Forchheim liegt im Zentrum der Stadt. Inmitten historischer Festungsmauern findest du hier hundertjährige Bäume und eine grüne Insel zum Relaxen.
Der Teich mit Fontäne befindet sich in der Mitte des Le-Perreux-Parks.


Die Stadt Forchheim war einst von einer wehrhaften Festungsmauer umschlossen. Im Norden und Westen der Altstadt sind noch historische Bastionen aus der Barockzeit erhalten. Auf und um die Festungsmauern wurde später der Stadtpark angelegt. Die Parkanlage Le-Perreux in der Dernbach-Bastion ist ein guter Ausgangspunkt für deine Erkundungstour durch Forchheim. Wenn du mit dem Auto da bist, gibt es hier an der Eggloffsteiner Straße einige Parkplätze. Doch auch zu Fuß vom Forchheimer Bahnhof sind es nur etwa 15 Minuten. Und nach deinem Altstadtrundgang ist der Park ein wunderbarer Ort zum Entspannen oder Picknicken.

Spazieren zwischen Festungsmauern im Le-Perreux-Park

Der Le-Perreux-Park mit weitläufigen Grünflächen, vielen Rosen und anderen Blumen, Liegen und Bänken lädt dich zum Spazieren, Spielen oder Ausruhen ein. Er wurde auf dem ehemaligen Wassergraben der Festungsanlage angelegt. Die Festungsmauer ist teilweise in die Parkanlagen integriert. Der weitere Stadtpark befindet sich außerhalb der Festungsanlage. Ein Schild zeigt dir den Eingang an.

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Im Zentrum des Parks erwartet dich ein Teich mit großem Springbrunnen. Angenehm kühl ist es hier. Dahinter kannst du über Treppen auf die Bastionsmauer gelangen.

Für Kinder gibt es viel zu erforschen: geheimnisvoll verschlungene Pfade, Treppchen und Gänge auf der Festungsmauer. Auf der anderen Seite der Mauer im ehemaligen Burggraben findest du einen Spielplatz mit Seilbahn.

  • Adresse: Egloffsteinstraße 43, 91301 Forchheim, Deutschland
  • Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet
  • Eintritt frei

Einhundert Jahre Exotik

Der Stadtpark Forchheims wurde bereits vor 100 Jahren rund um die Festungsanlage angelegt. 1924 schuf der damalige Stadtgärtner Hugo Post den Park an der Egloffsteinstraße, der damals noch "Hindenburganlage" hieß. Heute steht der Name des Parks für die Städte-Partnerschaft zwischen Forchheim und dem französischen Le Perreux sur Marne. Diese erste Städte-Partnerschaft Forchheims gibt es seit 1974. Motiv für die Partnerschaft war der Wunsch nach Aussöhnung und Verständigung mit Frankreich.

Hugo Post ließ nicht nur heimische Pflanzen, sondern auch exotische Bäume im Stadtpark anpflanzen. Betrachte die Pflanzen um dich herum ruhig einmal genauer: Du findest hier beispielsweise einen japanischen Kuchenbaum, dessen Laub doch tatsächlich nach Lebkuchen duftet. Trompetenbäume aus den Vereinigten Staaten, Schnurbaum aus China, Robinie und Tulpenbaum erwarten dich im Park. Besonders ungewöhnlich ist der Taschentuchbaum anzuschauen. Seine großen weißen Blüten wirken von weitem wie Taschentücher, die im Wind flattern. Die inzwischen teilweise über 100 Jahre alten großen Bäume sind ein toller Anblick und gleichzeitig wertvoller Klimaschutz. Viele von ihnen kommen besser mit Trockenheit zurecht, als unsere heimischen Arten.

In einer Pressemitteilung der Stadt Forchheim vom Juli 2023 heißt es, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gartenamts im Dauereinsatz gegen die große Hitze und Trockenheit ankämpfen. Mit rund 200 Litern Wasser wird jeder Baum in der Stadt einmal pro Woche versorgt. Drei Fahrzeuge gießen dazu Tag für Tag rund 25.000 Liter Wasser. Das Wasser kommt zum größten Teil aus dem stadteigenen Brunnen auf der Sportinsel.

Was du hier sonst noch entdecken kannst

Vom Springbrunnen aus kommst du ein Stück bergauf zum darüber liegenden Festungswall. Unvermittelt stehst du dann vor einem Schäfer: Die Bronzefigur des Forchheimer Bildhauers Georg Leisgang träumt hier seit 1935 vor sich hin. Seine Schafe scheint er lange vergessen zu haben. Nur sein treuer Hund sitzt bei ihm.

Georg Leisgang (1893 bis 1970) hat in Forchheim einige weitere Skulpturen hinterlassen. Der Kriegerbrunnen auf dem Rathausplatz, Schulbuben-Figuren an der Ritter-von-Traitteur-Schule, ein Fischerbub in der Klosterparkanlage oder der Bauer mit Glücksschwein auf dem Marktplatz sind von ihm. Begib dich doch einmal auf die Suche nach Leisgangs Kunstwerken in der Stadt. Einige seiner nach seinem Tod wieder entdeckten Werke, sind auch im Pfalzmuseum zu sehen.     

Schau bei einem Parkspaziergang auch mal nach oben. Vielleicht siehst du Störche. Der Anblick der großen Vögel, wie sie am Himmel kreisen, ist immer wieder beeindruckend. Rund um den Park gibt es einige Storchennester, beispielsweise auf der direkt am Park gelegenen Ritter-von-Traitteur-Schule.