Druckartikel: Aus Mist wird Strom

Aus Mist wird Strom


Autor: Mathias Erlwein

Schlammersdorf, Samstag, 04. August 2012

In Hallerndorf betreiben vier Landwirte eine neue Biogasanlage. 580 Haushalte sollen beliefert werden.
Geschäftsführer Christof Thoss erklärt bei Führungen das Prinzip der Anlage.         Foto: Mathias Erlwein


Mit einem sogenannten Biogasfest haben jetzt vier zertifizierte Biolandwirte und die Naturstrom AG im Hallerndorfer Gewerbegebiet ihr neues Gemeinschaftsprojekt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Alle Beteiligten halten viel von dem neuen Projekt und glauben damit einen großen Schritt in eine wirtschaftlich und ökologisch gute Zukunft gemacht zu haben.

"Wir gehen mit dieser Biogasanlage neue Wege", erklärt der Geschäftsführer Christof Thoss (im Bild rechts) bei den Führungen über die Anlage. Denen hatten sich einige Besucher angeschlossen. "Biogas ganz ohne Mais - geht denn das überhaupt?", wollten die Besucher von den Betreibern wissen.

Mais wird nicht benötigt


Die Betreiber erklärten ausführlich ihr neues Projekt. Das Prinzip ist, dass dabei ausschließlich Reststoffe aus den Biohöfen vergoren werden.
Hauptsächlich wird Kleegras, das als Nebenprodukt in der Fruchtfolge anfällt, zum Einsatz kommen. Hinzu kommen weitere Gräser, Zwischenfrüchte, Mist und Gülle. Auf den - nicht zuletzt vor dem Hintergrund ansteigender Nahrungsmittelpreise - hoch umstrittenen Einsatz von Mais können die Projektpartner in der Hallerndorfer Anlage deshalb verzichten.

Die Naturstrom AG ist dabei zu gleichen Teilen wie die vier Biolandwirte Georg Rittmayer aus Willersdorf, Markus Nagengast aus Trailsdorf, Baptist Behr aus Buttenheim und Christian Förtsch aus Saltendorf an der Anlage beteiligt. Das Blockheizkraftwerk, in dem das Biogas in Strom verwandelt wird, erzeugt mit seiner elektrischen Leistung von 250 kW pro Jahr fast zwei Millionen Kilowattstunden sauberen Strom - das reicht aus für 580 Haushalte.

Geplant ist derzeit zudem der Aufbau eines Nahwärmenetzes, um mit der bei der Stromerzeugung anfallenden Wärme die benachbarten Gewerbebetriebe versorgen zu können. Dies würde die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Hallerndorfer Anlage noch weiter erhöhen.