Aufregung um Strand ist verebbt
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Mittwoch, 05. Juli 2017
Ob Veranstalter Jan-Peter Dinger den Kaiserstrand nach dem Annafest erneut bis Mitte September öffnet, ist noch unklar.
Den Juli will Jan-Peter Dinger noch abwarten. Dann entscheidet der Geschäftsführer der Dinger + Boubaker GmbH anhand der Umsatzzahlen, ob er den Kaiserstrand nach dem Annafest erneut öffnen wird - bis Mitte September. Anfragen gebe es ausreichend, sagt der Veranstalter aus Erlangen. "In der Nachbarschaft haben wir schon viele Stammgäste."
Die Zahl der Gäste, die den Kaiserstrand seit der Eröffnung im Mai besucht haben, kennt Dinger nicht: "Wir zählen die Besucher nicht. 250 Plätze sind aufgebaut und wir hatten Tage, wo so richtig voll war. Hinzu kommen Sonderveranstaltungen mit Firmen."
Das Projekt in Forchheim sei ein langfristiges, betont der Veranstalter. Der Stadtrat habe ja eine Laufzeit von drei Jahren zugestanden. Jan-Peter Dinger ist erleichtert darüber, dass sich nach dem anfänglichen Streit die Gemüter beruhigt haben: "Im Vorfeld wurde das Thema extrem hochgekocht, jetzt ist die Aufregung total verebbt."
Wettbewerbsverzerrung?
Jene, die von Anfang begeistert waren, wie etwa die Grüne Stadträtin Edith Fießer oder der CSU-Stadtrat Josua Flierl, fühlen sich natürlich bestätigt. "Ich war schon zehn Mal oben und es ist immer voller geworden", berichtet Edith Fießer. Auch leide die innenstädtische Gastronomie keineswegs unter dem Strandbetrieb. "Wenn dort was los ist, dann ist auch am Rathausplatz alles voll", beobachtet die FGL- Politikerin und lobt ausdrücklich Wirtschaftsförderer Viktor Naumann, der sich beharrlich für das Projekt stark gemacht habe. "Viele Male schon" hat auch Josua Flierl den Kaiserstrand besucht: "Es ist genauso, wie ich es mir vorgestellt habe." Bemerkenswert neben der "sehr schönen Atmosphäre" ist aus Sicht des CSU-Politikers: "Immer wenn man hoch geht, trifft man Menschen aus allen Altersgruppen." Auf einen Kaffee auf den Strand, das sei schon eine feste Wendung geworden, sagt Flierl. Gleichzeitig habe er keinerlei negative Resonanz der Gastronomen gehört. Die Rückmeldungen seien meist ähnlich: "Cool, positiv".
Nicht bei FDP-Stadtrat Sebastian Körber: "Das ist Wettbewerbsverzerrung. Wir haben da Steuergelder reingegeben und dem Veranstalter beispielsweise auch die Außenraumnutzungsgebühr erlassen. Andere Gastronomen zahlen Geld, wenn sie Stühle aufstellen. "
Er erwarte "gleiche Voraussetzungen", sagt Körber und urteilt: "In diesem Fall sind wir lax mit den Steuergeldern umgegangen." Unabhängig davon habe er den Stadtstrand noch nicht besucht: "Mich interessiert das nicht. Soll gehen, wer möchte, ich gehe lieber auf die Forchheimer Keller."
Damit scheint der FDP-Rat eine Ausnahme zu sein. Jan-Peter Dinger beobachtet, dass "einige Stadträte, die dagegen waren, jetzt begeistert sind." Den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung hält Dinger im Übrigen für unhaltbar. "Wir zahlen Strom und normale Pacht, auch für die Bestuhlung." Dass in das Gelände investiert wurde, um die Bedingungen eines Veranstaltungsortes zu erfüllen, sei ja wohl üblich: "Wenn die Stadt das Gelände vermietet, muss es zugänglich sein."