Druckartikel: Auf Reinhold Dauths Wort kann man sich verlassen

Auf Reinhold Dauths Wort kann man sich verlassen


Autor: Reinhard Löwisch

Egloffstein, Montag, 19. Mai 2014

40 Jahre lang hat Reinhold Dauth beim Fränkische-Schweiz-Verein geholfen, angepackt und motiviert. Mit 61 Jahren möchte der Egloffsteiner seine Kraft jetzt nochmals voll in den Beruf stecken - bevor wohl die nächsten Ehrenämter warten.
Vereinschef Christian Meier (r.) dankt seinem bisherigen Stellvertreter Reinhold Dauth.  Foto: Löwisch


Johann Dauth ist ein Pragmatiker: Er redet nicht viel, sondern handelt. Und wenn er etwas verspricht, dann hält er sein Versprechen auch. In diesem Falle 40 Jahre lang. Jetzt ist allerdings Schluss beim Fränkische-Schweiz-Verein (FSV): "Die Jungen sollen weitermachen" sagt er.

"Solche Leute sind nicht mehr sehr häufig anzutreffen", charakterisiert ihn anerkennend Vereinschef und Altbürgermeister Christian Meier. Er hat auch dafür gesorgt, dass Dauth, der bislang Zweiter Vorsitzender gewesen ist, bei der Mitgliederversammlung des Heimatvereins geehrt wird.

Lebendiger Verein

Wenn Dauth auf seine Zeit im FSV zurückblickt, erinnert er sich besonders gern an die 70er- und 80er-Jahre. Das war die "größte Blüte des Vereins".

Zuerst war da die 75-Jahr-Feier des Heimatvereins mit einem großen Fest, einige Jahre später dann der große Heimattag des FSV. "73 Verein waren beim Umzug dabei, ein 2000-Mann-Festzelt damals Standard".
Eine lebendige Trachtengruppe die sogar während der Kulturwochen in Erlangen auftrat gab es und auch die von Lilo Meier geleitete Kindertanzgruppe. Die Säuberung des 130 Kilometer langen Wanderwegenetzes nahmen die Mitglieder alljährlich auf sich, die Egloffsteiner Burgspatzen waren sehr aktiv und mehrten das Ansehen des Orts.

Der "Waschbrunnen" mit dem "Fischerhäusel" daneben wurde neu aufgestellt beziehungsweise renoviert. Wandertage wurden veranstaltet und - wie heute noch - die zahlreichen Osterbrunnen geschmückt. Es gab die Gottesdienste am Dietersberg und auch schon das Johannifeuer.

Ein Höhepunkt für Reinhold Dauth, seine Frau und viele Urlaubsgäste war das Jahr 1977: Da fand seit vielen Jahren mal wieder eine echt fränkische Hochzeit statt, bei deren Ausgestaltung hauptsächlich der FSV das Sagen hatte.

Nach alter Sitte

Sieglinde und Reinhold Dauth hatten sich bereit erklärt, in altfränkischer Tracht und nach heimischer Sitte zu heiraten.

Und immer dabei: Reinhold Dauth, der sich als 21-Jähriger vom damaligen Vereinschef Fritz Förtsch in den Verein aufnehmen ließ und bereits ein Jahr später ob seiner Tatkraft in den Vorstand aufgenommen worden ist. Zuerst als stellvertretender Kassier, später dann als Zweiter Vorsitzender. Aus der anfänglichen Zusicherung des Vereinschefs. "Mach' mal das Amt nur für zwei Jahre, dann sehen wir weiter" - sind am Ende 20 Jahre geworden. Aus dem Versprechen, immer dann zu helfen, "wenn man mich braucht" sind 40 Jahre ehrenamtliche Hilfe im Dienst der Dorfgemeinschaft geworden.

Und das nicht nur beim Heimatverein, sondern auch in anderen Vereinen, beispielsweise dem Sportverein, wo Dauth die Jugend trainierte.

Mit offenen Armen

Natürlich wird Dauth, und das hat er bei seiner Verabschiedung auch versprochen, auch künftig helfen, wenn man ihn braucht. Von heute auf morgen alles in die Ecke zu werfen, "ist nicht mein Ding".
Aber jetzt sollen erst mal die Jungen ran und "ihre Sporen verdienen". Mit 61 Jahren fühlt er sich noch nicht zum alten Eisen. Pläne für die Zukunft hat er schon. "Jetzt wird erst mal noch ein paar Jährchen lang malocht", sagt er.
Wenn er dann in Rente geht, so in zwei oder drei Jahren, wird er sich vielleicht wieder ein "kleines Ehrenämtchen" suchen. Die Vereine im Dorf werden ihn dann bestimmt wieder mit offenen Armen empfangen. Denn wie gesagt: Leute wie Reinhold Dauth sind selten geworden.