Auf Fotopirsch zu nachtschlafender Zeit
Autor: Petra Malbrich
Hausen, Mittwoch, 25. Oktober 2017
Die Schönheit der Natur in allen Facetten und als ungewöhnliche Motive zu zeigen, gelingt Frank Schneider aus Hausen mit seinem ersten Fotokalender.
Ein weißes Blütenmeer mitten im Wald, eine verschneite Landschaft, durch die sich ein Bach schlängelt und unglaubliche Sonnenuntergänge - der erste Fotokalender von Frank Schneider besticht mit diesen facettenreichen Landschaftsaufnahmen der Fränkischen Schweiz.
"Ich habe eine enge Bindung zur Region und war schon als Kind mit meinen Eltern oft in der Fränkischen Schweiz unterwegs", sagt Schneider. Der Fotograf und Grafikdesigner aus Hausen verdient sein Geld nicht mit Landschaftsaufnahmen, wollte aber die Schönheit und Faszination der Landschaft herausarbeiten und diese in ungewöhnlichen Motiven festhalten. "Die Schokoladenseiten der Region", sagt Schneider. Das ist ihm gelungen und es gehörte eine Portion ungewöhnliches Arbeiten dazu.
Der Blick aufs Wetter
"Es geht mit einer genauen Planung einher. Man muss aufs Wetter schauen", erklärt Schneider. Mit bestimmten Vorstellungen geht er ans Motiv heran. In Gößweinstein beispielsweise sind von einem bestimmten Blickwinkel aus die Burg und die Kirche zu sehen. "Wenn nun in der Mitte die Sonne aufgeht, wäre es toll", nennt Schneider seine Gedanken bei der Umsetzung. Wann ist diese Zeit, um die Sonne in der Mitte des Bildes zu haben? "Um halb sechs war diese Zeit", sagt Schneider. Um vier Uhr klingelte deshalb sein Wecker, damit er von Hausen nach Gößweinstein fahren konnte, um seine plangenaue Vorstellung auf dem Bild festzuhalten. Manchmal ist es nicht so einfach, denn das Wetter ist ein kleinräumiges Thema. Wenn es hier Nebel gibt, kann das dort, wo er ein Motiv hat, längst kein klare Sicht haben. Oder für das Foto des Monats September, das die Milchstraße zeigt, beispielsweise. "Dazu braucht es eine Neumondnacht und wenig Ortschaften herum", erklärt Schneider, wie er die Orte für die Motive fand. Es verrät aber auch viel über die Arbeitszeiten an dem Kalender. Um 0.30 Uhr ist dieses Foto dann entstanden. "Ich habe zu Uhrzeiten fotografiert, wo noch niemand unterwegs war", sagt Schneider.
Spektakel Sonnenuntergang
Das war für ihn das Faszinierende an den Arbeiten, dass man hier in der Fränkischen Schweiz die Vielfalt der Natur noch erleben kann. Doch kaum jemand nehme sich die Zeit dafür, einen Sonnenuntergang anzuschauen. Das aber sei ein Spektakel. Sicher konnte sich auch Frank Schneider nicht jeden Abend auf eine Wiese setzen und auf den besonders schönen Sonnenuntergang warten. Dazu ist seine Zeit zu knapp bemessen, ist er neben seiner beruflichen Verpflichtung Familienvater mit drei Kindern. Schon 2008 hat er Fotos für den Kalender der Sparkasse beigesteuert. Dieser stimmungsvolle Kalender ist sein erster, den der 45-Jährige im Eigenverlag anfertigen ließ. Seine Zweifel ließen das Vorhaben Kalender, das er 2015 schon im Kopf hatte, noch zwei Jahre ruhen. Doch die vielen Motive in der Schublade verstauben lassen wollte Frank Schneider auch nicht, weshalb er sich zu dem Schritt entschloss. Die bislang durchwegs positive Resonanz bestärkte ihn. Ein ganzes Jahr war er in der Fränkischen Schweiz, nicht nur im Landkreis Forchheim unterwegs, um die Schönheiten der Natur zu jeder Jahreszeit zu zeigen. Das Walberla ist das persönliche Lieblingsmotiv von Frank Schneider. Deshalb ist es auch das Titelmotiv seines Fotokalenders Fränkische Schweiz. Ein Stimmungstext, geschrieben von Tanja Sassor untermalt jedes Motiv.
Der Kalender "Naturerlebnis Fränkische Schweiz 2018" ist zum Preis von 24,95 Euro im örtlichen
Buchhandel erhältlich oder kann online bestellt werden: www.fotokalender-franken.de