Druckartikel: Auch bei Piasten in Forchheim wurde gestreikt

Auch bei Piasten in Forchheim wurde gestreikt


Autor: Josef Hofbauer

Forchheim, Montag, 24. Juni 2013

Die Warnstreiks in der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) haben nun auch Forchheim erreicht.
Arbeitsniederlegung bei Piasten in Forchheim Foto: Forchheim


Jetzt hat der Warnstreik in der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) auch Forchheim erreicht. Am Montagmorgen traten rund 90 Beschäftigte der Schokoladenfirma Piasten für zwei Stunden in den Ausstand. Mit Trillerpfeifen und Spruchbändern verliehen sie ihrer Forderung nach mehr Lohn Ausdruck.

"Seit letztem Mittwoch haben sich rund 1 200 Beschäftigte der bayerischen Süß- und Dauerbackwarenindustrie in acht Betrieben in Nürnberg, Neu-Ulm, Neunburg vorm Wald, Veitshöchheim und Landshut an den von der Gewerkschaft ausgerufenen Warnstreiks beteiligt", erklärt Michael Grundl von der NGG Region Oberfranken.

"Ich hoffe, dass die Arbeitgeber die Signale ihrer Belegschaften verstanden haben und bei der dritten Verhandlungsrunde in Nürnberg heute ein abschlussfähiges Angebot auf den Tisch legen", betont Hans Hartl, Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft NGG Bayern.

Und weiter: "Sollte es zu keinem Abschluss kommen, gehe ich davon aus, dass unsere Tarifkommission den Antrag für ganztägige Warnstreiks, verbunden mit der Urabstimmung, beim Hauptvorstand der NGG beantragen wird.

Piasten-Geschäftsführer ist verwundert

Verwundert über den Streik zeigte sich Piasten-Geschäftsführer Michael Seidl. "Bislang war es Usus, dass nur Betriebe bestreikt werden, die dem Arbeitgeberverband angehören. Wir gehören nicht dazu. Insofern sind wir auch keine Tarifpartner", stellt Seidl klar. Er hofft, dass ein bundesweit möglichts einheitlicher Tarifabschluss zustande kommt. Lägen die Gehaltszuwächse in Bayern deutlich über den drei Prozent, die in Nordrhein-Westfalen und Hessen vereinbart wurden, wäre dies ein eindeutiger Wettbewerbsnachteil für uns", so Seidl

Die Gewerkschaft NGG hat den Tarifvertrag zum 30. April gekündigt und fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen von sechs Prozent sowie die Übernahme der Azubis für zwölf Monate nach bestandener Prüfung.