Druckartikel: Angst vor einem "Hütten-Dorf" im Kellerwald

Angst vor einem "Hütten-Dorf" im Kellerwald


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Dienstag, 27. Mai 2014

Die Feuerwehr möchte ihren Annafest-Ausschank das ganze Jahr auf dem Festgelände stehen lassen. Das Auf - und Abbauen sei zu umständlich, argumentiert Wehr-Vorsitzender Josua Flierl. Im Bauausschuss fand er kein Gehör.
Während des Annafestes trägt der Ausschank der Feuerwehr dazu bei, die Vereinskasse aufzubessern. Doch der Abbau nach dem Fest ist lästig: Die Wehr würde die Bude gerne das Jahr über stehen lassen.  Foto: privat


Der Antrag wurde vertagt. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass der Wunsch der Feuerwehr doch noch erfüllt wird, ist nicht hoch. Das signalisierte der Bauausschuss am Montag.
Ginge es nach den Aktiven der Wehr, dann würde die Ausschank-Bude des Vereins ganzjährig auf dem Festgelände im Kellerwald stehen.
Josua Flierl, CSU-Rat und Vorsitzender der Forchheimer Feuerwehr, gab seinen Kollegen im Bauausschuss zu verstehen: Es gehe lediglich darum, sich das viertägige Auf- und Abbauen der Bude zu ersparen. Die Bude habe keinerlei Fundamente und könne, falls sie etwa Forstarbeiten im Wege stünde, jederzeit beiseite geschafft werden.

Grüne Galle

Edith Fießer (FGL) und Reinhold Otzelberger (SPD) befürchteten, dieser Antrag der Feuerwehr könnte Schule machen. "Dann haben wir bald ein Hütten-Dorf im Kellerwald", sagte die FGL-Rätin.

Die Begründung der Verwaltung, dass die Bude "weder die Belange des Naturschutzes noch der Landschaftspflege" beeinträchtige, lasse ihr "die Galle hochkommen", sagte Edith Fießer. Dagegen sprach Holger Lehnart (CSU) von einer "Top-Hütte". Und Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) nannte die Bude "ein Schmuckstück im Vergleich zu dem, was sonst so im Kellerwald rumsteht".

Zurückgestellt wurde der Antrag, weil es die Mehrheit fraglich fand, "das Stehenlassen der Bude als Argument zu akzeptieren", wie Reinhold Otzelberger (SPD) sagte. "Wehret den Anfängen", warnte auch Albert Dorn (SPD). Und Erwin Held (FW) regte an, die Hütte der Feuerwehr auf ein "mobiles Gestell" zu bauen. Auch so könne man sich das Abbauen ersparen.

"Ein bisschen enttäuscht" zeigte sich Josua Flierl nach der Sitzung. Der Vergleich mit anderen Hütten sei nicht haltbar. "Unsere Bude steht nicht am Rande eines Weges und auf keiner Asphaltfläche, sondern abseits des Weges." Zudem gibt der CSU-Rat zu bedenken, dass die Aktiven der Wehr "viel geleistet haben, um den Platz zu verschönern und aufzuwerten". Sowohl Geld, als auch Arbeitszeit seien investiert worden.