Andreasmarkt in Gräfenberg: Geschäftsleute wünschen sich mehr Werbung
Autor: Petra Malbrich
Gräfenberg, Montag, 26. November 2018
Die Geschäftsleute haben den Andreasmarkt in Gräfenberg vor Jahren wiederbelebt. Von der Stadt fühlen sie sich im Stich gelassen.
Es waren die Geschäftsleute am Marktplatz, die den Andreasmarkt wiederbelebt haben. Nicht wenige von ihnen erinnern sich an die Zeiten, als nur an einem Stand am Marktplatz Ware angeboten wurde und sich Besucher fragten, wo hier der Markt sei. Umso schöner ist der Andreasmarkt heute gestaltet. Bereits Wochen vorher haben sich die Geschäftsleute darauf vorbereitet. Von der Stadt fühlen sie sich allein gelassen: Sie würden sich mehr Werbung wünschen, damit mehr Gäste kommen. Zu wenig bekannt sei der Markt mit den Buden und Geschenkattraktionen. Den Unmut darüber haben sie auch auf Facebook zum Ausdruck gebracht. Auf dem Markt gibt es beispielsweise Kartoffel- oder Karottenschäler in Gestalt eines Affen oder als Karotte mit lachendem Gesicht, Ein Blumengeschäft bietet passend zum nahen Advent Tischgestecke und Kränze, farbig und festlich dekoriert. Fein in Organzasäckchen verpackt, weht ein leichter Duft von Naturseifen in allen Farben und Formen vom Stand der Friseurmeisterin über den Marktplatz, der sich mit dem Bratwurstgeruch oder Glühweinduft abwechselt. Gleich zu Beginn der Marktmeile wehen Kleidungsstücke aller Art an den Kleiderbügeln, passend dazu Gürtel, Mützen, Hüte oder Geldbeutel. Dahinter ertönt ein tierischer Schrei. Zwei Esel mampfen genüsslich einen Happen Heu. "Das sind die Striebich-Esel", sagt ein Besucher und läuft in die Richtung, in der der Grünen-Stadtrat Matthias Striebich und dessen Frau bei den beiden Eseln stehen, während Kinder und Erwachsene die gutmütigen Tiere streicheln oder Kinder auf dem Rücken des Maultiers eine Runde durch den Marktplatz reiten. Korbwaren, ob als Haushaltsartikel oder zur Dekoration, Obstbrände und Bastelwaren - die Angebote der Markttreibenden zeigen eine facettenreiche Vielfalt. Die Mittelschule Gräfenberg ist mit einem Stand ihrer Schul-Arbeitsgruppe vertreten, bietet selbst gebastelte Dekorationen an. Nur unweit davon ist der Seniorenklub, der wärmende Kleidungsstücke aus Wolle hergestellt hat. Von gestrickten Socken bis zu Schals und Handschuhen ist alles dabei. Daneben macht die Landeskirchliche Gemeinschaft, eine evangelische Freikirche, mit Kalendern und christlichen Geschenkideen auf das neue Jahr und vor allem auf ein Leben im Glauben aufmerksam. Die Wollsocken, die ebenfalls auf ihrem Stand angeboten wurden, strickten Patienten der Diakonie. Der Stand war somit eine Gemeinschaftsbeteiligung am Gräfenberger Andreasmarkt. Wer sich wärmen wollte, konnte sich im historischen Rathaus bei Kaffee und Kuchen der Altstadtfreunde stärken, bevor er eine Führung durchs Ritter-Wirnt-Museum unternahm. Für die Kinder war der von den Geschäftsleuten organisierte Nikolaus unterwegs. Fehlt nur noch, dass der Andreasmarkt wieder bekannter wird.