"An Tagen wie diesen" erklingt für Hans-Jürgen Nekolla
Autor: Petra Malbrich
Neunkirchen, Sonntag, 30. März 2014
Hans-Jürgen Nekolla (SPD) gewinnt das Rennen um den Rathaussessel. Mit 1200 Stimmen wählten ihn die Bürger aus Gräfenberg und den umliegenden Ortschaften zum Bürgermeister. Sein Kontrahent Hans Derbfuß (CSU) verbuchte mit 754 Stimmen ein respektables Ergebnis.
Verglichen mit dem Personenandrang im Verwaltungsgebäude in Gräfenberg bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen, schienen sich weniger Bürger für die Stichwahl zu interessieren. Doch der Schein trog. Zwar lag die Wahlbeteiligung prozentual gesehen niedriger - von 3340 Wahlberechtigten gaben 1967 (58,89 Prozent) ihre Stimmen ab - aber die Gräfenberger Bürger wurden per Handy in den Gräfenberger Lokalen über das Ergebnis informiert.
Als der künftige Bürgermeister über den historischen Marktplatz zum "Eckala", dem Lokal der Wahlparty lief, bildeten die Bürger und Parteianhänger mit Sternchenspeier in den Händen eine Gasse, um ihrem neuen Stadtoberhaupt zuzujubeln. "An Tagen wie diesen" dröhnte aus einem Radiorekorder, während viele Gratulanten Hans-Jürgen Nekolla umarmten und ihre Glückwünsche aussprachen.
Nekollas Sohn Jonas umarmte den Papa, die sechsjährige Tochter Amelie sprang vor Freude in Nekollas Arme, und auch Ehefrau Maria und Tochter Kerstin brachten ihre Freude überschwänglich zum Ausdruck. "Ich freue mich über das gute Ergebnis, über das Vertrauen, das mir damit ausgesprochen wurde und wünsche mir eine gute Zusammenarbeit", sagte Nekolla lachend und erleichtert, diese Stichwahl für sich verbucht zu haben. Mit Sekt feierten die Anhänger am Marktplatz den Wahlsieg, als sich Nekolla nochmals, auf einer Bank stehend, bei seinen Unterstützern bedankte.
In den Fußstapfen des Vaters
Vor sechs Jahren hatte er sich schon dem amtierenden Bürgermeister Werner Wolf (FW) in einer Stichwahl gestellt. Wolf gratulierte seinem Nachfolger, der Kommunalpolitik bereits durch seinen Vater Hans Nekolla, der lange Jahre Bürgermeister in Gräfenberg war, aus nächster Nähe miterlebt. Illusionen macht er sich daher keine. "Ich habe die Möglichkeiten gesehen, die sich einem bieten, aber damals bei der Marktplatzsanierung auch gesehen, wie Fronten aufeinander prallen.
Es ist ein schwieriges und verantwortungsvolles Amt", erklärt Nekolla. Und auch dessen Mutter drückt das in gut gemeinten Worten ihrer Schwiegertochter gegenüber aus und wünschte viel Kraft, da es auch für die Frau des Bürgermeisters nicht immer einfach sei. "Doch wer so lange in der Kommunalpolitik mitarbeitet, möchte auch den letzten entscheidenden Schritt gehen", erklärt er. Vorsichtig optimistisch gab er sich daher an diesem Tag. "Es ging wieder bei Null los und bei anderen Wahlen hat man schon gesehen, dass die Stimmung kippen kann", fügte er an.
"Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden", sagte Hans Derbfuß. "Vor allem, da die CSU im Januar nicht mehr da war, es keine Liste gab." Am 13. Januar entschied Derbfuß dann zu kandidieren, schaffte es, eine Liste aufzustellen und organisierte den Wahlkampf praktisch alleine. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Hans Derbfuß: "Wir haben vier Stadträte und ich bin in die Stichwahl gekommen."