Alles Daumendrücken ist umsonst
Autor: Petra Malbrich
Weißenohe, Sonntag, 16. Dezember 2012
Die Menschen in Dorfhaus langweilt die TV-Übertragung von "Voice of Germany" fast ein wenig. Lieber erzählen sie sich Geshichten von Michael Lane.
Für die Dorfhauser gibt es nur einen Gewinner: Michael Lane. "Weil er unser Michael ist", sind sich alle Anwesenden beim Public -Viewing in Dorhaus einig. Dort fanden im neu gebauten Feuerwehr- und Gemeinschaftshaus am Abend des Finales mehrere Premieren statt: Zum einen das Public-Viewing, zum anderen der Auftritt der neu gegründeten "Dorfhausmusikanten". Die sind aus der früheren Stadtkapelle Gräfenberg hervor gegangen.
"Michael ist ein Musikerkollege von uns. In der Stadtkapelle hat er vor zwei Jahren auf dem Schlagzeug gespielt", erzählt Ludwig Baumann aus Walkersbrunn. Auch Hatto Müller aus Nürnberg war vor dem Finale voller Optimismus. "Er kann es schaffen", sagt der Musiker bestimmt. Als Michael Lane dann endlich auf der Leinwand auftaucht, brandet Jubel durch das Gemeinschaftshaus. "Wir hoffen, dass es gut ausgeht", sagt. Alfred Singer.
Keine Plakate, keine Banner
Im Gemeinschaftshaus herrscht ein reges Kommen und Gehen. Fränkische Brotzeit wird in den großen Raum getragen, in dem etwa 70 Menschen Platz haben. Manche der Leute gehen wieder nach draußen, trinken eine Tasse Glühwein und reden über den Medienrummel, der in den vergangenen Tagen über den kleinen Ort hereingebrochen ist.
Die Tische im Gemeinschaftssaal sind weihnachtlich dekoriert, Plakate oder Banner mit Michaels Namen fehlen allerdings. "Wir schreien so lange wie ein Banner", ruft Bürgermeister Rudolf Braun euphorisch. "Da lebt er 22 Jahre in Amerika, kommt und macht Dorfhaus innerhalb weniger Wochen bekannt", freut sich Christine Hänfling an.
Die Stimmung ist gut. Die Dorfhauser jubeln bei Michaels Auftritten. "Das Lied mit Xavier Naidoo ist eines der besten", glaubt Bürgermeister Braun. Jeder ist für eine Werbepause froh. Der Ton kann leiser gestellt werden, man kann sich wieder unterhalten. Über Michael, die anderen Kandidaten und über Themen, die nicht "The Voice of Germany" betreffen.
Trotz bester Laune verziehen sich etliche Leute zu vorgerückter Stunde nach Hause. Die Sendung zieht sich eben doch in die Länge. Aber sobald angerufen werden darf, zieht jeder das Handy aus der Tasche und stimmt ab für Michael Lane. So oft zumindest, wie sie durchkommen. "Die Unterstützung war da", sagt Bürgermeister Braun später, als alles vorbei war.
Braun hat, wie viele andere auch, die Entscheidung dann doch lieber am Fernseher zuhause verfolgt. Enttäuschung? Nein. Alle sind sich einig, dass Michael auf jeden Fall ein Gewinner ist. An seinem Talent ändere schließlich auch ein dritter Platz nichts.