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Züge zwischen Fochheim-Ebermannstadt: Agilis von Grippewelle überrollt


Autor: Josef Hofbauer

Forchheim, Mittwoch, 28. Februar 2018

Auf der Nebenstrecke von Forchheim nach Ebermannstadt müssen die Fahrgäste zum Teil auf Busse umsteigen. Zu viele Zugführer sind an Grippe erkrankt.
Die Zuge ab Forchheim von 14,02 Uhr bis 22.02 Uhr werden durch Omnibusse ersetzt. Foto: Josef Hofbauer


Ab 14 Uhr geht auf der von der Verkehrsgesellschaft Agilis betriebenen Nebenbahn von Forchheim nach Ebermannstadt nichts mehr. Die Grippewelle hat zu viele der Männer an den Schalthebeln des Zuges niedergestreckt und ans Bett gefesselt.

In einer knappen Pressemeldung formuliert eine Sprecherin des Unternehmens: "Aufgrund eines krankheitsbedingten Personalausfalls kommt es zwischen Dienstag, 27. Februar, und Freitag, 9. März, zu Einschränkungen auf der Strecke Forchheim - Ebermannstadt." Die Pressesprecherin des Unternehmens liegt nämlich selbst mit einer Grippe im Bett.

Eine Kollegin aus der Marketing-Abteilung des Unternehmens bestätigt: "Alle Züge ab 14 Uhr zwischen Forchheim und Ebermannstadt beziehungsweise in der Gegenrichtung werden durch Busse ersetzt. Die Busse halten jeweils am Bahnhof, außer in Gosberg. Hier wird die Bushaltestelle an die Kirche verlegt. Die Abfahrtszeiten in Forchheim beziehungsweise in Ebermannstadt sind jeweils identisch mit den Zug-Abfahrtszeiten."

"Im Dieselnetz Oberfranken wurden viele Triebfahrzeugführer von Agilis nun auch von der Grippewelle erfasst - dies hat einen unerwartet hohen Krankenstand zur Folge", informiert Unternehmenssprecherin Jennifer Raab. Eine genaue Anzahl der Mitarbeiter und wie viele davon erkrankt sind, nennt sie allerdings nicht.

Auf die Schnelle Ersatz zu bekommen, sei nicht möglich, denn die Arbeitszeiten der Triebfahrzeugführer sei sowohl durch bahnbetriebliche Vorschriften, durch Arbeitsschutzgesetze als auch tarifvertraglich geregelt. So müssten beispielsweise bestimmte Ruhezeiten eingehalten werden, weswegen nicht in allen Fällen krankheitsbedingte Ausfälle kurzfristig abgefangen werden könnten.
"Agilis bemüht sich, durch langfristige Planung und einen ausreichenden Puffer, eventuelle Ausfälle so gering wie möglich zu halten", so Raab. So setze Agilis in solchen Fällen auch Mitarbeiter aus anderen Bereichen ein, die eine Zulassung als Triebfahrzeugführer haben. Sofern Ausfälle dennoch unvermeidbar seien, sei es Agilis ein Anliegen, die Einschränkungen für den Fahrgast transparent und damit planbar zu machen.

Im konkreten Fall müssten aufgrund der vorgeschriebenen Ruhezeiten der zur Verfügung stehenden Triebfahrzeugführer die Züge durch Busse ersetzt werden.

"Damit dies für die Fahrgäste so planbar und transparent wie möglich ist, hat Agilis sich dazu entschlossen, keine kurzfristigen Ausfälle in Kauf zu nehmen, sondern ein Schienenersatzkonzept über einen bestimmten Zeitraum einzurichten", betont Raab. So könne darauf geachtet werden, dass ein Busverkehr nur dort den Zug ersetzt, wo es für den Fahrgast die geringsten Auswirkungen hat, zum Beispiel durch Busfahrzeiten, die nicht gravierend von den Zugfahrzeiten abweichen. Agilis wolle damit die Planungssicherheit für die Fahrgäste trotz personeller Engpässe so hoch wie möglich halten.


Fahrplan auf der Internetseite

Agilis werde weiterhin mit allen zur Verfügung stehenden Maßnahmen darauf hinwirken, die Ausfälle so schnell wie möglich zu beseitigen, um den Verkehr in der Qualität anbieten zu können, wie es dem Selbstverständnis des Unternehmens als Qualitätsdienstleister entspricht. Der Fahrplan der Ersatzbusse ist auf www.agilis.de/abweichungen aufgelistet.