Afrika Kulturtage in Forchheim 2019: In der Kaiserpfalz wird es bunt

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Gestern haben Hubert Forscht und viele Helfer mit den Aufbauarbeiten für die Afrika-Kulturtage begonnen. Foto: Franziska Rieger
Gestern haben Hubert Forscht und viele Helfer mit den Aufbauarbeiten für die Afrika-Kulturtage begonnen.  Foto: Franziska Rieger

Am Freitag beginnen die Afrika-Kulturtage in der Kaiserpfalz. Organisator Hubert Forscht erklärt, wie sich die Veranstaltung in den vergangenen 13 Jahren verändert hat und was die Besucher erwarten dürfen.

Wenn rhythmische Trommelmelodien durch die Kaiserpfalz tönen und es statt Bratwurst nach Kochbanane duftet, dann ist es wieder soweit: Die Afrika-Kulturtage bringen Kunst, Musik und Tanz aus Afrika nach Forchheim. Höhepunkt des Festivals ist am Samstagabend der Auftritt des international erfolgreichen Gitarristen und Sängers Bombino.

Einen Interpreten für das Hauptkonzert zu finden, dafür ist Hubert Forscht, Forchheims Kulturpreisträger, verantwortlich. Bereits zum 13. Mal, seit die Veranstaltung 2007 gegründet wurde, übernimmt er die künstlerische Koordination des Projekts. Im Gespräch erzählt Forscht, was sich in den vergangenen 13 Jahren verändert hat und warum Trommeln in der Kaiserpfalz ein Problem sind.

Wie sind Sie damals auf Afrika gekommen?

Hubert Forscht: Ich bin oft in Bayreuth ins Iwalewahaus gegangen, ein Museum für moderne afrikanische Kunst der Universität Bayreuth. Ulli Beier, der frühere Leiter, hat dort sehr interessante Ausstellungen gezeigt. Dann bin ich zu Frau Fischer gegangen und habe gefragt, ob man eine Kunstausstellung machen kann und abends dazu ein Konzert mit afrikanischer Musik. Von der Kunst sind wir also ausgegangen. Dann kam der Markt dazu. Und seit der Zeit läuft es.

Was hat sich seitdem verändert?

Es hat sich ein gutes Team etabliert aus der Museumsleitung, Vertretern der Stadt, Sascha Barth, der für das Basar-Programm zuständig ist, und mir. Mittlerweile ist viel Routine dabei, wir haben viele Erfahrungen gemacht. Das Junge Theater Forchheim spielt eine große Rolle und kümmert sich um die ganze Technik. Die Werbung hat die Stadt gemacht. Es gibt verschiedene Zuständigkeitsbereiche, es läuft alles zusammen. Wenn es ein Problem gibt, hilft man sich gegenseitig, die Kommunikation untereinander ist sehr angenehm.

Die Afrika Kulturtage sind also erwachsen geworden?

Nein, die Veranstaltung ist schon länger erwachsen. Das Niveau war zum Beispiel schon immer gut. Wir sind bestrebt, für die Musik gute Künstler zu haben. Das Basar-Programm hat es auch in sich, das Unterhaltungsprogramm wird von Jahr zu Jahr besser. Es kommen immer neue Händler dazu.

Was haben Sie über die Jahre hinweg bei der Organisation gelernt?

Dass man sich nicht immer darauf verlassen kann, wie viele Besucher überhaupt kommen. Und ich habe gelernt, dass die akustischen Verhältnisse im Innenhof der Kaiserpfalz nicht einfach sind, weil es schallt. Trommeln sind zum Beispiel ein Problem. Da muss man sehr versiert mit der Technik umgehen, man muss mit viel Gefühl agieren. Unser Techniker hat die Schallsituation aber im Griff. Worauf dürfen sich die Besucher in diesem Jahr freuen? Mit Bombino kommt ein internationaler Star der Weltmusik, sein Management sitzt zum Beispiel in New York. Das Niveau ist einfach hoch hier in Forchheim. Die Nürnberger Band "Taxi Brousse" hat ein paar Musiker versammelt, die haben es drauf. "Kummazamm" aus Oberfranken haben sich stark mit der afrikanischen Musik auseinandergesetzt. Der Geschichtenerzähler Michael Tonfeld ist mit seiner Schnecke Wa Bibio dabei. Davon sind Kinder fasziniert. Das Gespräch führte Franziska Rieger.

Das Programm der Afrika Kulturtage in der Kaiserpfalz vom 5. bis 7. Juli

Afrikanischer Basar mit Kinderprogramm rund um die Kaiserpfalz mit Kunsthandwerk, Instrumenten und kulinarischen Köstlichkeiten. Für die Kleinen gibt es afrikanische Märchen und Geschichten, Bogenschießen, Sandmalen und Schminken. Freitag von 17 bis 22 Uhr; Samstag von 11 bis 22 Uhr; Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Eintritt: drei Euro (gültig für alle drei Tage).

Ausstellung im Pfalzmuseum: "Ein Herz für Uganda" - Fotografien von Victoria Knobloch. 5. Juli bis 4. August. Eintritt: fünf Euro (während der Afrika Kulturtage drei Euro).

Freitag 18.30 Uhr: Tanz- & Showgruppe "African Royal Ballet Djiby Kouyate Mali" (Bühne Sattlertorstraße); 20 Uhr: Band "Taxi Brousse" (Bühne Sattlertorstraße).

Samstag 11.15 Uhr: Chancho Va - Trommelmusik aus Westafrika (Bühne Sattlertorstraße); 12.30 und 15.15 Uhr: Afrikanische Geschichten für Kinder mit der Schnecke Wa Bibio (Podium Pfalzgraben); 13.30 Uhr: Große Trommelparade mit Akrobatikshow (Podium Pfalzgraben); 14.15 Uhr: Trommelschule "Ecole de Tam Tam" (Podium Pfalzgraben); 17 Uhr: Musiker "Domou Afrika" (Bühne Sattlertorstraße); 20 Uhr: Bombino (Hauptbühne im Innenhof der Kaiserpfalz, Eintritt: 22 Euro, ermäßigt 19 Euro, VVK: 21,90 Euro, VVK ermäßigt: 18,60 Euro).

Sonntag 11 bis 13 Uhr: Tanzworkshop mit Fabrice Ottou (Anmeldung bitte per Mail an afrika-kulturtage@forchheim.de, Mindestteilnehmerzahl, Kursgebühr: 20 Euro, Bühne Sattlertorstraße); 11.15 Uhr: Trommelworkshop (ohne Anmeldung, Podium Pfalzgraben); 12.30 Uhr: "Eine Märchenreise durch Afrika" (Podium Pfalzgraben); 14 Uhr: "KUMMAZAMM" Trommel und Tanz (Bühne Sattlertorstraße); 15.30 Uhr: Trommelensemble des Musikvereins Buckenhofen "Rattabonga" (Podium Pfalzgraben); 17 Uhr: Abschlusskonzert mit Elemotho and the Modern Momads (Bühne Sattlertorstraße).red