Abschlussprüfung mitten im Kuhstall
Autor: Mathias Erlwein
Neuses an der Regnitz, Mittwoch, 25. Juni 2014
Wer Landwirt werden will, muss vorher erst seine Eignung beweisen. Derzeit haben die Aspiranten Gelegenheit dazu.
52 Prüflinge legen in diesen Tagen ihre praktische Prüfung zum Landwirt ab. 33 von ihnen sind Absolventen der Berufsschule Coburg, 19 weitere Absolventen des Bildungsprogramms "Landwirt" (BiLa).
Schon seit Jahren werden die praktischen Prüfungen auch auf dem Hof von Heinrich Schwarzmann in Neuses abgenommen. Die praktische Prüfung dauert sechs Stunden. Tobias Schmitt aus Oberehrenbach ist gelernter Bautechniker und hat sich über das Bildungsprogramm Landwirt (BiLa) sein Wissen angeeignet.
Futter für die Tiere
Daheim betreiben seine Eltern die Landwirtschaft nebenbei. Sein jüngerer Bruder hat im vergangenen Jahr die klassische Ausbildung absolviert. "Wir sind beide sehr an der Landwirtschaft interessiert und wollen den Betrieb einmal weiter führen", erklärt Schmitt.
Jetzt sitzt der 26-Jährige mitten im Kuhstall.
Große Pläne
Das alles hat Lukas Schmitt aus Baad bei Neunkirchen schon hinter sich. Der gelernte Automechaniker hat das Bildungsprogramm auf der Abendschule absolviert. Seine Eltern führen ihren heimischen Betrieb im Vollerwerb. "Wir haben 40 Milchkühe und bewirtschaften eine Fläche von rund 80 Hektar", berichtet Schmitt.
Der 22-Jährige will den Betrieb einmal übernehmen. Doch zuerst muss er die Abschlussprüfung schaffen. Die Ergebnisse liegen nach der schriftlichen Prüfung ab Ende Juli vor. Die Durchfallquote lag in den vergangenen Jahren bei etwa zehn Prozent, informiert Ausbildungsberater Klaus Reininger.
Während viele andere Absolventen sich noch den bohrenden Fragen der Prüfer stellen müssen, kann Lukas Schmitt schon einmal ein erstes Fazit ziehen: "Die praktische Prüfung ist anspruchsvoll, aber machbar."