Abifeier am Ehrenbürg-Gymnasium: Ausstand mit Abstand unter freiem Himmel
Autor: Julia Schwab
Forchheim, Montag, 20. Juli 2020
122 junge Leute haben das Forchheimer Ehrenbürg-Gymnasium mit Abitur in der Tasche verlassen. Trotz Corona sagten die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen ihrer Schulzeit gemeinsam ade. Die Organisation der Feier war aber alles andere als einfach.
Die ideale Abiturfeier zeichnet sich aus durch eine perfekte Mischung aus "Flexibilität und Planung", sagt Karlheinz Schoofs, Schulleiter des Ehrenbürg-Gymnasiums in Forchheim (EGF). An beidem war seit März diesen Jahres kaum mehr festzuhalten. Die Schüler hätten sich in dieser besonderen Situation vor allem durch ihr Durchhaltevermögen, Disziplin und Geduld ausgezeichnet, sagt der Direktor.
Als im März diesen Jahres die Corona-Pandemie weite Teile der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens lahm legte, war praktisch alles denkbar, bis hin zu dem Punkt, dass es in diesem Jahr gar kein Abitur geben würde. Umso stolzer ist Schoofs auf seine Abiturienten und freut sich: "Wir sind glücklich, dass wir noch einen schönen Abschied für unsere Abiturienten gestalten konnten". Das bestätigt auch sein Stellvertreter Willi Klement. Die größte Hürde für das diesjährige Abitur hätte darin bestanden, dass beinahe im Tagestakt Änderungen durch das Kultusministerium beschlossen wurden, die die Planung erschwerten - die letzte eine Woche vor der Zeugnisvergabe.
Dabei wäre die Organisation des Abiturs selbst nicht sehr stark von den Verordnungen betroffen gewesen. "Große Räume und ein ausreichender Abstand sind auch ohne Corona die Norm", erklärt Klement. Das größte Problem war die Ungewissheit, wie es weitergehen würde. Erst ab dem 27. April durften die Abiturienten den Unterricht unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen besuchen. Am 20. Mai begann das schriftliche Abitur. Nachdem die Prüfungen vorbei waren, wurden diverse Überlegungen zur Gestaltung einer Entlassungsfeier durch ständig eintrudelnde Verordnungen aus dem Ministerium immer wieder umgeworfen. Das Konzept einer Verteilung der Schüler mit ihren Eltern auf Klassenzimmer und der Videoübertragung der feierlichen Zeugnisvergabe aus der Aula in die verschiedenen Räume, wurde aufgrund der Aufenthaltsbeschränkung von maximal 100 Personen in einem geschlossenen Gebäude unmöglich gemacht.
Große Kreativität gefragt
Freilich war in diesem Zusammenhang die geballte Kreativität des Direktorats und der Oberstufenkoordination unter der Leitung von Annemarie Lucksch gefragt, doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. "Die jetzige Lösung ist sehr schön geworden", freut sich Willi Klement.
Die Zeugnisvergabe des Ehrenbürg-Gymnasiums fand im Freien statt und wurde in zwei Schichten abgehalten. Die erste Gruppe von 9 Uhr bis 11 Uhr und die zweite von 12 Uhr bis 14 Uhr. Früh am Morgen wurden die besten Abiturienten mit einem Abiturschnitt von 1,3 und besser geehrt. Besondere Gäste an diesem Tag waren der Forchheimer Landtagsabgeordnete Michael Hofmann und die Stellvertretende Landrätin Rosi Kraus (beide CSU), die die Leistung der Abiturienten während des Corona-Abiturs würdigten und ihnen viel Mut und Erfolg für die Zukunft wünschten.
Abgerundet wurden die Feierlichkeiten durch eine musikalische Darbietung der Pianistin Julia Schwab mit ihrer Interpretation des "Liebestraum" von Franz Liszt und der Schülerrede von Katharina Büttner und Marvin Ogolla.
Das sagen die Besten und so geht's bei ihnen weiter