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Ab April geht's im Forchheimer Brauhaus los


Autor: Jennifer Opel

Forchheim, Freitag, 04. März 2016

Am Freitag startete am alten Brauhaus am Marktplatz das Bauprojekt, das 25 Wohneinheiten umfassen wird.
Viele geladene Gäste waren der Einladung von Sontowski und Partner gefolgt und zum ehemaligen Brauhaus gekommen.   Foto: Barbara Herbst


Das Forchheimer Brauhaus war früher ein Wahrzeichen am Marktplatz. In den letzten beiden Jahrzehnten verfiel das alte Gebäude immer mehr. 2013 dann die Entscheidung: Das ehemalige Brauhaus soll wieder genutzt werden.

Dort, wo vor 20 Jahren noch Bier gebraut wurde, werden 25 Eigentumswohnungen und vier Gewerbeeinheiten entstehen. 40 Prozent davon sind schon verkauft.

Als geschäftsführender Gesellschafter tritt Matthias Hubert von der Firma Sontowski und Partner am Freitag vor viele geladene Gäste direkt am Brauhaus. Darunter einige Stadträte und auch der noch amtierende Oberbürgermeister.


Schandfleck soll weg

Bei diesem Projektstart gibt Hubert einen Einblick, wie er dazu gekommen war, das Projekt Brauhaus in Angriff zu nehmen: 2013 sei sein ehemaliger Lehrer Manfred Burkhard auf ihn zugekommen und habe ihn gebeten, sich des Brauhauses anzunehmen.
Ihm lag das alte, stadtbildprägende Gebäude am Herzen - wie auch vielen anderen Forchheimern.

"Alle haben gesagt, dass es nichts wird und die Eigentümer sich gegen alles stellen", erinnert sich Hubert zurück. Mehrere Stadträte hätten ihm sogar davon abgeraten. Nachdem er sich jedoch vier Mal mit der Nachbar- und Eigentümerfamilie Schneider getroffen hatte, war klar, dass die Immobilie an die Bauherren aus Erlangen geht. Eine der Voraussetzungen sei gewesen, dass Sontowski und Partner das Haus der Familie Schneider ebenfalls renoviert.

Im April 2016 werden die Arbeiten nun schließlich losgehen. Beginnen werden die Mitarbeiter von Hubert mit dem Rückbau des Sudhauses. Dadurch soll der Gehsteig verbreitert werden. Weiter geht es dann im Juni mit dem Hochbau. Die Fertigstellung ist für Ende 2017 geplant.


Leben in der Innenstadt

"Wir wollen und werden wieder Menschen in die Innenstadt bringen", sagt Hubert. Insgesamt sollen die Wohnungen im alten Brauhaus 60 Menschen beherbergen und 40 Menschen einen Arbeitsplatz geben. Das neue Brauhaus soll dem alten sogar in den Details ähneln, erklärt Hubert - zumindest von außen. Innen werden die sehr modernen Wohnungen ganz anders aussehen. Deshalb wird bis auf das Gebäude vom Bräustübel und den darüberliegenden Wohnungen alles abgerissen.

Auch Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) lässt es sich nicht nehmen, ein paar Grußworte zu sprechen. "Es freut mich, dass das Projekt Brauhaus seinem Ende entgegen geht", sagt Stumpf und erinnert sich daran, dass er als Kind den Durchgang genutzt hatte - bis er geschlossen wurde. Deshalb freut sich Stumpf auch für die Schüler, die nun die Abkürzung auf dem Weg zum Lernen wieder benutzen können.

"Es war nicht einfach, das zeigt auch die Tatsache, dass es einen Profi gebraucht hat, um das Projekt Brauhaus voran zu bringen", erklärt der OB und beglückwünscht Matthias Hubert zu der Auszeichnung des Immobilienmananger des Jahres, die ihm kürzlich verliehen wurde. "Ich wünsche mir, dass dieses Ambiente wieder ein schönes für die Stadt wird", sagt Stumpf.

Für alle, die gekommen waren, brachte Hubert ein Brauhaus-Bier mit - in Anlehnung an die Vergangenheit des Gebäudes. Dieses ließen die Verantwortlichen von Sontowski und Partner extra bei der Brauerei Rittmayer in Hallerndorf herstellen.