A73: Forchheim bekommt den Lärmschutz für alle
Autor: Nikolas Pelke
Forchheim, Montag, 03. Dezember 2012
"Forchheim kann aufatmen", verkündet Thomas Silberhorn (CSU). Auch die Anwohner jubeln - auf beiden Seiten der Straße.
Auch im Forchheimer Westen wird es eine neue Lärmschutzwand an der Autobahn 73 geben. Das teilte der Bundestagsabgeordnete Thomas Silberhorn (CSU) nach einem Treffen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Andreas Scheuer, gestern Nachmittag in einem Schreiben mit. Die zuständigen Beamten aus Bonn erläuterten in einer Videokonferenz, dass die bestehenden Lärmschutzwände auf der Westseite von bisher 1,2 auf 1,7 Kilometer Länge und auf bis zu sieben Meter Höhe ausgebaut werden. Der sogenannte "Gesehenvermerk", sprich die Genehmigung , wurde nun also erteilt.
"Der Durchbruch ist geschafft"
Die voraussichtlichen Kosten werden auf rund drei Millionen Euro geschätzt. Das Gesamtvolumen einschließlich Flüsterasphalt und Lärmschutz auf der Stadtseite erreicht damit rund zwölf Millionen Euro. "Der Durchbruch ist geschafft", freut sich Silberhorn. Die politische Zielsetzung, aktiven Lärmschutz für alle Forchheimer zu erreichen, werde jetzt Wirklichkeit. "Die Verhandlungen waren zeitweise recht zäh, aber unsere Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt." Sein Dank gelte der Autobahndirektion Nordbayern und der Bayerischen Obersten Baubehörde, die mit ihrer fachlichen Expertise das Projekt tatkräftig unterstützt hätten.
Zuletzt hätten sich die Berechnungsgrundlagen durch die Genehmigung des Flüsterasphalts verändert. Weil der Lärm damit bereits deutlich reduziert werde, lägen wesentlich weniger Anwesen im Forchheimer Westen über den Lärmgrenzwerten. Dennoch sei es gelungen, nicht nur Lärmschutzfenster für diese einzelnen Anlieger, sondern eine Lärmschutzwand für alle durchzusetzen. Mit den nun vorliegenden Genehmigungen des Bundes können die Lärmschutzwände auf beiden Seiten und der Flüsterasphalt auf allen Spuren der Autobahn gemeinsam geplant werden.
Die Anwohner auf der Stadtseite freuen sich über die Nachricht. "Es ist schön, dass es jetzt auch für Buckenhofen kommen soll. Die Frage bleibt allerdings, wann rücken die Bagger an", sagt Barbara Gradel, die mit ihrer Familie direkt neben der Lärmschutzwand an der Regnitzstraße lebt.
Gegenüber auf der anderen Straßenseite wohnt Reiner Büttner. Er hat sich für eine Lärmschutzwand auf beiden Seiten stark gemacht, obwohl andere Buckenhofer noch wesentlich näher an der Autobahn wohnen. "Meine größte Sorge war der Rückschall-Effekt, wenn ein Lärmschutz nur für die Stadtseite der A73 gebaut worden wäre." Über die Neuigkeiten aus Berlin ist er richtig happy. "Ich freue mich wirklich, wenn der Lärmschutz endlich realisiert wird und zwar auf beiden Seiten. Ich warte lange auf so eine Nachricht. Es wird für alle Buckenhofener ruhiger werden." Für Buckenhofen aber auch für Burk sei das eine gute Entscheidung für die Zukunft. "Hoffentlich stehen die Lärmschutzwände bald nicht mehr nur auf dem Papier."
Baubeginn schon 2015?
Für einen besseren Lärmschutz an der A73 hat sich auch der Bundestagsabgeordnete Sebastian Körber (FDP) stark gemacht. "Entscheidend ist der aktive Lärmschutz, das heißt, dass Lärmschutzwände und Flüsterasphalt zusammen gebaut werden. So ist der Effekt für die Anwohner am größten", sagt Körber, der damit rechnet, dass das Planfeststellungsverfahren Mitte nächsten Jahres starten kann. "Erfahrungsgemäß dauert das ein bis zwei Jahre." Falls die Finanzierung nun zügig sichergestellt werden könne, könnten schon 2015 die Bauarbeiten beginnen. "Das Bohren dicker Bretter hat sich gelohnt", freut sich Körber. "Ich habe mich permanent eingesetzt, dass die Lärmschutzmaßnahmen so schnell wie möglich kommen, weil ich weiß, wie laut es da ist."