55-Jähriger stürzt an den Haselstaudner Wänden zehn Meter in die Tiefe
Autor: Ekkehard Roepert
Obertrubach, Sonntag, 20. Oktober 2013
Armin Brendel war einer der ersten, die am Unfallort waren. Der Polizeibeamte aus Ebermannstadt war mit seinem Kollegen im Streifenwagen herbeigeeilt, als am Samstagnachmittag ein Kletterer an den Haselstaudner Wänden abrutschte und "zehn bis zwölf Meter tief" stürzte.
Wie Armin Brendel am Sonntag erläuterte, hatte der 55-Jährige einen sogenannten Friend (eine Art Klemmgerät) in den Felsen gesetzt, um die nachkommenden Kletterer zu sichern. Der Mann aus Mittelfranken überstieg den Friend und rutschte ab. Dabei riss er das Klemmgerät aus dem Felsen, stürzte und verletzte sich schwer. Er schwebe allerdings "nicht in Lebensgefahr", sagt Andreas Lieb von der Bergwacht Forchheim. Auch er war am Samstag über die Leitstelle Bamberg alarmiert worden. Da die Bergwacht Fürth in Obertrubach eine Station betreibt, waren sofort viele Helfer vor Ort. Wie Lieb am Sonntag sagte, war der 55-Jährige aus Mittelfranken beim Vorstieg einer Kletter-Gruppe unterwegs gewesen. Die Haselstaudner Wände gelten als "mittelschwerer Kletter-Felsen". Wegen der "schweren Verletzungen" sei der "Rettungshubschrauber mit Winde" aus Nürnberg angefordert worden, berichtet Andreas Lieb.
Wie Armin Brendel sagt, waren am Samstag neben dem Hubschrauber "Christoph 27" der Rettungsdienst (aus Gräfenberg) sowie die Bergwachten Fürth und Forchheim im Einsatz. Für eine "Windenbergung" würden viele Helfer benötigt, so Brendel.
Der 55-Jährige wurde ins Klinikum geflogen. Gestern konnte die Polizei noch keine Angaben über die genaue Art seiner Verletzungen machen.
Zweiter Einsatz am Samstag
Zwei Stunden später wurde die Bergwacht dann erneut gerufen. Auf dem Gerhard-Stude-Gedächtnissteig bei Mostviel lag eine "bewusstlose Person", wie es in einer Meldung der Bergwacht Forchheim heißt. Um den Bewusstlosen in dem steilen Gelände zu bergen, halfen der Rettungsdienst sowie die Bergwachten Forchheim und Fürth mit. Mit der Gebirgstrage sei der Bewusstlose zum Rettungswagen gebracht worden. Der Einsatz sei bei Einbruch der Dämmerung beendet gewesen.