50 Minuten ohne Strom: Polizei regelt den dichten Verkehr über die Eisenbahnbrücke
Autor: Andreas Schmitt
Forchheim, Montag, 13. März 2017
Zur Reparatur der Ampel am Bahnhof mussten am Montag die Anlagen der Eisenbahnbrücke vom Strom gehen. Und am Dienstag fällt eine andere Ampel aus.
Die nächste Episode der Forchheimer Ampel-Saga begann mit einem kurzen "Klick". Dann hatten zwei Mitarbeiter der Stadtwerke den Verteilerkasten an der Einmündung zum Bahnhofsplatz vom Stromnetz genommen. Experten der der Firma Siemens konnten nun damit beginnen, den von einer Maus lahm gelegten Schaltkasten der seit zehn Tagen defekten Ampelanlage gegen einen neuen auszutauschen.
Doch das war nicht die einzige Folge des gewollten Stromausfalls. Denn an dem nun getrennten Netz hingen nicht nur die Ampeln am Bahnhof, sondern auch sämtliche Lichtanlagen rund um die 50 Meter weiter nördlich gelegene Eisenbrücke.
Dass dies so ist, erfuhr die Stadt Forchheim sehr kurzfristig. "Siemens teilte mir am Montagfrüh mit, dass beide Ampeln an einem Netz hängen und der Strom für mindestens 25 Minuten getrennt sein muss", berichtet Roland Brütting vom Straßenverkehrsamt.
Ob der Bedeutung der Eisenbahnbrücke, über die die Bundestraße 470 verläuft, stand ein Verkehrschaos zu befürchten. Die Polizei sperrte jeweils eine Linsabbiegerspur jeder Richtung. Auf den beiden verbliebenen Fahrstreifen regelten zwei Beamte mit Kelle und Warnweste den Verkehr.
Lange Staus - kein Chaos
Per Funk stimmten sie sich miteinander ab. "Mehr Fahrzeit benötigt. Es bildet sich Rückstau auf der Bayreuther Straße", teilte die Polizistin ihrem Kollegen auf der anderen Seite der Brücke bereits nach einigen Minuten ohne Ampeln mit. In alle Richtungen staute sich der Verkehr, standen Pkws, Busse und Lkws dicht an dicht. Zwischendrin versuchten einige erkennbar unsichere Fußgänger ihren Weg durch die Blechlawine zu finden. Nach einiger Zeit jedoch wurden die beiden Polizisten von weiteren Kollegen unterstützt. Die Pylonen, welche die Linksabbiegerspuren sperrten, wurden abgebaut. Die Folge: Der Verkehr rollte nun flüssiger, das ganz große Chaos blieb aus.
Nach rund 50 Minuten gaben die Stromexperten am Verteilerkasten das OK und das Spektakel war vorbei. "Das hat gut geklappt, ich bin positiv überrascht", bilanzierte Roland Brütting, der aber nicht zur Ruhe kommt. Schon heute folgt das nächste Kapitel der Forchheimer Ampel-Geschichte.
Weiteres Kapitel am Dienstag
Denn mit dem Titel "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende" überschrieb die Stadt Forchheim eine am Montagvormittag verbreitete Pressemitteilung, die die nächste Baustelle ankündigte. Von 10 bis circa 13 Uhr wird am Dienstag die Signalanlage am Kersbacher Kreuz wegen wichtiger Reparaturarbeiten abgeschaltet. Unter anderem sollen ein bei einem Verkehrsunfall beschädigter Ampelmast getauscht sowie die Detektionsfelder für die verkehrsabhängige Steuerung der Anlage eingerichtet werden. Außerdem ist geplant, die Ampel an einen zentralen Verkehrsrechner anzuschließen.
Während den Arbeiten rechnet die Stadt mit größeren Verkehrsstörungen, die jedoch dadurch etwas gemildert werden, dass die A 73-Auffahrt Forchheim-Süd in Richtung Bamberg derzeit gesperrt ist.
Um gefährliche Linksabbiegevorgänge zu vermeiden, werden aus Richtung Kersbach kommende Fahrzeuge, die auf die A 73 in Richtung Nürnberg möchten, zunächst geradeaus geleitet. Sie sollen am OBI-Kreisel wenden und anschließend an der Kreuzung nach rechts abbiegen. Für Fahrzeuge aus Richtung Heroldsbach/Hausen läuft das Ganze identisch mit dem Kersbacher Kreisel ab.
Diese Verkehrsführung, so die Stadt, habe sich bereits bewährt, als die Ampeln am Kersbacher Kreuz im Juni 2016 wegen eines Blitzeinschlages für längere Zeit ausfielen.
"Wir haben uns entschieden, diese Baustelle gleich mit zu beseitigen. Danach ist dann hoffentlich Schluss mit Ampelproblemen", sagt Roland Brütting. Denn am Dienstag soll zudem die ausgefallene Anlage am Bahnhof um die Mittagszeit wieder in Betrieb gehen.