450 Fische und Krebse ausgesetzt

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Bei einer Besatzaktion setzten die Mitglieder des Fischereivereins Kleinsendelbach 300 Rutten und 150 Edelkrebse in der Schwabach aus. Foto: fra-press
Bei einer Besatzaktion setzten die Mitglieder des Fischereivereins Kleinsendelbach 300 Rutten und 150 Edelkrebse in der Schwabach aus. Foto: fra-press
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Der Fischreiverein Kleinsendelbach will die Restbestände von bedrohten Arten auffrischen.

In einer vielbeachteten Besatzaktion setzte jetzt der Fischereiverein Kleinsendelbach im Bereich der Schwabach 300 Rutten, die einzige für Süßwasser geeignete Dorschart, mit einer Länge von sechs bis zwölf Zentimeter sowie 150 Edelkrebse aus. So sollen die stark reduzierten Restbestände dieser Arten in den heimischen Gewässern aufgefrischt werden.

Dass diese Aktion einen hohen Stellenwert hat, unterstrich auch die Anwesenheit zahlreicher Gäste im Schwabachstüberl im Ortsteil Steinbach. Interessierte aus Politik, Kirche und des Fischereiverbandes Oberfranken, der durch Thomas Speierl, Leiter der Fischereifachberatung des Bezirkes Oberfranken, und seinen Ehrenpräsidenten Albert Schütze vertreten war, konnten an diesem Samstagvormittag begrüßt werden.


Von Seiten der Politik hieß der Vorsitzende des Fischereivereins Kleinsendelbach Jürgen Gierisch neben Bürgermeisterin Gertrud Werner (UW) auch Landrat Hermann Ulm (CSU) und den FW-Landtagsabgeordneten Thorsten Glauber willkommen. Als Vertreter der Erzbischöflichen Seminarstiftung Bamberg, die Verpächter des Gewässers ist, kam Rainer Obermeier.

Gewässer- und Artenschutz

Der im Jahre 2008 gegründete Fischereiverein Kleinsendelbach hat 84 Mitglieder, darunter 14 Jungfischer. Er zählt unter anderem die örtlichen Baggerseen und die Schwabach im Gemeindebereich sowie ein Teilstück der Regnitz bei Hausen zu seinen Gewässern, in denen der Gewässer- und Artenschutz neben dem Fischen auf dem Programm steht.

In diesem Zusammenhang wies der Vorsitzende Jürgen Gierisch darauf hin, dass alleine sein Verein bei den regelmäßigen Säuberungsaktionen an den Baggerseen über 260 Stunden im Jahr aufwende und auch den dabei anfallenden Wohlstandsmüll auf seine Kosten entsorge. Auch die regelmäßige chemische und makrobiologische Überwachung der Gewässergüte gehöre als unverzichtbarer Punkt zum Gewässerschutz. Die jetzt begonnene Wiederbesiedelungsmaßnahme der örtlichen Gewässer ist ein weiterer Punkt der Agenda des Fischereivereins.

Nachdem bei einer Bestandsanalyse des Bezirkes Oberfranken im vergangenen Herbst festgestellt worden war, dass die Gewässerstrecke der Schwabach kaum noch Fischbestände aufweist, wurde nun von Seiten des Vereins reagiert. Auch das Vorkommen der deutschen Flusskrebse, wie dem Edel- und Steinkrebs, wurde bei der Bestandsanalyse als stark dezimiert erklärt. Ein Grund hierfür sind die eingeschleppten amerikanischen Krebsarten, wie dem Signalkrebs.

Vor allem aber gestalten sich Besatzaktionen mit Flusskrebsen auch deshalb so schwierig, weil höchsten 20 Prozent der ausgesetzten Schalentiere dabei überleben würden, wie uns der erfahrene Ehrenpräsident des Fischereiverbandes Oberfranken, Albert Schütze, bei dieser Gelegenheit noch verriet.Die Überlebensquote bei den ausgesetzten Rutten liegt von Natur aus viel höher. Gemäß einer oberfränkischen Verordnung dürfen Rutten bis zu einer Länge von 40 Zentimetern nicht befischt werden.

Wie Gierisch abschließend noch betonte, widmet sich der Fischereiverein Kleinsendelbach aber auch im besonderen Maße der Jugendarbeit, denn nur so könne auch in Zukunft das Hauptaugenmerk auf die Hege der Gewässer und den Naturschutz gelegt werden, eine Aufgabe, für die Unterstützer und Sponsoren jederzeit herzlich willkommen sind.