26 Flüchtlinge leben derzeit in Obertrubach
Autor: Franz Galster
Obertrubach, Donnerstag, 30. Juli 2015
Auf eine pragmatische und vorurteilsfreie Weise begegnen die Obertrubacher den Menschen aus Albanien, Bosnien, der Ukraine, Nigeria und dem Irak. Drei Asylbewerber wollen ihrerseits gemeinnützige Arbeiten übernehmen.
Umfangreich und detailliert fiel der Bericht von Bürgermeister Markus Grüner (CSU) bei der letzten Gemeinderatssitzung in Obertrubach aus. Unaufgeregt geht es bei der Betreuung der 26 Asylsuchenden zu, die zurzeit in Obertrubach untergebracht sind. Zehn von ihnen kommen aus Albanien, drei aus Bosnien, der Rest aus der Ukraine, Nigeria und dem Irak.
Die Obertrubacher geben sich laut Grüner große Mühe dabei, den Flüchtlingen mit offene Armen zu begegnen. Auffälligkeiten gebe es bisher nicht. Die Auszahlung der Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erfolgt ab August durch die Gemeindekasse, das Geld kommt Ende des Vormonats vom Landratsamt.
Eher eine Formalie
Dem Landratsamt teilte die Gemeinde am 20. Juli mit, dass drei Asylbewerber sich bereit erklärt haben, gemeinnützige Arbeiten zu übernehmen.
Der neue Eigentümer des ehemaligen Hotelbetriebe, Stefan Schick, hat derweil die Umwidmung des Hotels in eine Flüchtlingsunterkunft beantragt. Es handelt sich dabei mehr oder weniger um eine Formalie. Im Gebäude selbst sind zahlreiche bauliche Modifizierungen erforderlich. Dies gilt im Besonderen hinsichtlich dem Brandschutz und der Fluchtwege.
In einem Stufenplan, der mit dem Landratsamt abgestimmt ist, sollen diese Punkte abgearbeitet werden. Aufgrund der augenblicklichen Situation hat der Gemeinderat den Antrag gestellt, dort nicht mehr als 30 Flüchtlinge unterzubringen. Erst, wenn sämtliche Schutzmaßnahmen ausgeführt sind, soll die Zahl von 60 erlaubt werden. Eine denkbare technische Aufrüstung von mehr als 60 Unterkunftsplätzen wird vom Gemeinderat vorsorglich schon jetzt abgelehnt. Derweil nimmt das Thema "Breitband" Fahrt auf. Die elf Standorte für die Multifunktionsgeräte sind mittlerweile definiert. Die Telekom hat der Kommune zugesagt, die Arbeiten für die schnelle Datenautobahn noch in diesem Jahr fertigzustellen.
Treppe zum Schlossberg
Das Programm "Städtebauförderung" hat in Obertrubach eine jahrelange Tradition. Nach dem Kirchberg mit Umgriff und dem Schlossberg sind als dritte Stufe der Hundsdorfer Weg, Teile der Teichstraße, das Rahausumfeld und die Treppe Teichstraße zum Schlossberg in Vorbereitung. Zu diesem Zweck war Joachim Schmitz-Klopf vom Planungsbüro RSP aus Bayreuth in die Sitzung gekommen. Er stellte den voraussichtlichen Umfang in Umrissen dar. Damit sind erste Schritte getan, um in die weitere Planungsphase einzutreten.
Der Gemeinderat gab einstimmig grünes Licht. Die Maßnahmen werden 2016 und 2017 zum Tragen kommen. Gleichzeitig stellte Schmitz-Klopf Beläge für Platz und Gehwege vor, die einen harmonischen Eindruck mit den bisherigen Maßnahmen vermitteln sollen.
Zu diesem Thema gehören auch Gehsteige, die für die Breitbandaktion aufgegraben werden müssen. Dort soll auf den Wegen der Teer durch Pflaster ansehnlicher gemacht werden. Gemeinderat Roland Wölfel (BW-GO) regte außerdem an, ob in der Stufe zwei am Schlossberg nicht auch Hauseigentümer in den Genuss der Förderung privater Maßnahmen kommen können, die außerhalb des festgelegten Bereiches liegen. Eine Prüfung des Sachverhalts folgt.
20 Autos am Tag
Aufgrund von Anregungen aus der Bevölkerung prüfte der Rat in Zusammenarbeit mit der Polizei drei Straßenbereiche hinsichtlich ihrer Verkehrsbelastung. Der Rad- und Wirtschaftsweg zwischen Herzogwind und Obertrubach weist dabei ein Aufkommen von etwa 20 Fahrzeugen am Tag auf.
Die Einrichtung einer Bodenwelle ist nicht unproblematisch und aufwendig. Sie wird deshalb abgelehnt. Einmal mehr stand die Verkehrsbelastung auf der Bärnfels-Burgstraße auf dem Programm. Sie soll künftig für Nicht-Anlieger gesperrt werden. Umfangreich hat sich der gemeindliche Tourismusausschuss im Vorfeld der Gemeinderatssitzung mit Tourismusangelegenheiten beschäftigt. Matthias Helldörfer von der Tourismuszentrale (TZ) Fränkische Schweiz hat dabei das neue Konzept der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz vorgestellt.
Obertrubach warb bisher zusammen mit der Marktgemeinde Egloffstein in drei eigenen Prospekten mit einem eigenen Gastgeberverzeichnis. Parallel ist man im Gastgeberverzeichnis der Tourismuszentrale vertreten. Künftig will man sich ganz auf die Tourismuszentrale konzentrieren. Dazu gehören das Angebot der Erstellung und der Unterhalt einer Tourismushomepage inklusive einer Gemeindehomepage auf Grundlage der White-Label-Lösung (Websitevorlage) der TZ.
500 Euro für das nächste Jahr
Allerdings sollen diese Schritte noch mit dem Tourismusverein und der Marktgemeinde Egloffstein abgestimmt werden.
Stärker als bisher soll die Arbeit der Senioren- und Jugendarbeit honoriert werden. So ist es ein Anliegen, anfallende Spesen für Fahrten, Kurse oder mögliche Saalanmietungen aus der Gemeindekasse zu erstatten. Die Kommune stellt auf Vorschlag von Bürgermeister Grüner pauschal 500 Euro für das Jahr 2016 für diesen Kreis ein.
Grüner legt Wert darauf, dass diese Summe eigenverantwortlich von den Senioren- und Jugendbeauftragten zu behandeln ist. Roland Wölfel hätte sich gewünscht, dass man vorher mit dem Kreis der Betroffenen gesprochen hätte, um deren Meinung mit einzubeziehen. Der Bürgermeister nimmt die 500 Euro als einen groben Erfahrungswert. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.