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20 000 Bienen sind los am Forchheimer Bahnhof


Autor: Josef Hofbauer

Forchheim, Montag, 02. Mai 2016

Rund 20 000 Bienen ließen sich am Montag Mittag in der Nähe des Bahnhofs Forchheim nieder. Die Polizei und Feuerwehr waren vor Ort.
Hobby-Imker Matthias Hoffmann fängt die ausgeschwärmten Bienen am "Kimling"-Haus ein. Foto: Josef Hofbauer


"Verhaftet" wurden die Insekten dann von einem herbeigerufenen Hobby-Imker. Die Möglichkeiten der Polizei sind mit der Absperrung des Areals erschöpft. Gestört hat dies die wenigsten Passanten. Sie ignorieren das rot-weiße Absperrband geflissentlich.

"Heutzutage sind immer mehr Menschen gegen Bienen- oder Wespenstiche allergisch. Da geht Sicherheit vor", erklärt der Beamte. Ursprünglich war die Polizei wegen eines Wespennestes beim Blumengeschäft Hoffmann (gleich gegenüber) geholt worden.

Auch die Feuerwehr ist alarmiert. Doch auch die Möglichkeiten des Kommandanten Jürgen Mittermeier erweisen sich als begrenzt. Als er beim Landratsamt niemand erreicht, der sich des Bienenschwarms annehmen hätte können, versucht er es bei seinem Kollegen von der Forchheimer Feuerwehr, Matthias Hoffmann, der sich mit Bienen auskennt.

Für den 37-Jährigen, der zunächst mit dem Fahrrad zur Einsatzstelle kam, ist die Sache klar: "Die Bienen schwärmen. Das ist völlig normal." Allerdings sieht er auch, dass die Insekten hier an den Treppenstufen des Kimling-Hauses nicht bleiben können. "Ich hole einen Schwarmkasten und sammle sie ein", verspricht er. Eine halbe Stunde später kommt er im Imkeranzug und mit einem Imkerhut auf dem Kopf wieder. Langsam nähert er sich mit dem Schwarmkasten den tausenden Insekten. Sein Plan: "Ich öffne den Deckel und kehre sie mit dem Handbesen in den Kasten. Das ist wie Wackelpudding hin- und herschieben."

Hoffmann beschreibt sein weiteres Vorgehen: "Wenn ich Glück habe und die junge Königin im Kasten ist, fliegen die anderen Bienen freiwillig hinein. Dann fahre ich sie an den Waldrand." Sie mit eigenen Völkern zu mischen, wäre keine gute Idee. "Ich weiß ja nicht, welche Bienenart das ist und wo die herkommen", erklärt Hoffmann.

Auf der an deren Seite des Bahnhofes gleich nach dem Aufgang der Unterführung hat sich ein weiterer Teil des Bienenschwarms niedergelassen. An dieser Stelle des stillgelegten östlichen Bahnhof-Geländes sind die Bienen für Passanten ungefährlich. Erfahrungsgemäß schwirren sie nach zwei, drei Tagen wieder ab.