Druckartikel: 1,7 Millionen für die Milchwerke Ebermannstadt

1,7 Millionen für die Milchwerke Ebermannstadt


Autor: Josef Hofbauer

Ebermannstadt, Freitag, 17. Mai 2013

Die Milchwerke Ebermannstadt erweitern und sanieren ihre Produktionsanlagen. Das Ziel: Keiner soll gegen sie anstinken können.
In der Produktionshalle herrscht reger Betrieb. Fotos: Ronald Rinklef


Die Zeichen stehen auf Erfolg. Deshalb will Robert Nützel (61), Leiter der Molkerei Ebermannstadt, Platz schaffen, Betriebsabläufe verbessern, sanieren und modernisieren. Vor allem der Verpackungsbereich, aber auch der Vertrieb sollen den Bedürfnissen der Zeit angepasst werden. Insgesamt will die Bayerische Milchindustrie, zu der insgesamt neun Molkereien gehören, 1,7 Millionen Euro in das Werk Ebermannstadt investieren.

"Im Prinzip sind wir seit ein paar Jahren dabei, das 1965 errichtete Werk den aktuellen Erfordernissen anzugleichen", erklärt Nützel, der das Werk Ebermannstadt seit über 20 Jahren leitet. Im Produktionsbereich, wo die Milch in riesigen Tanks erhitzt, pasteurisiert, homogenisiert und schließlich in Mozarella "verwandelt" wird, sind bereits neue Fußböden verlegt, das komplette Leitungssystem und die Abflüsse sind erneuert und die Wände frisch gedämmt.

Neu ist auch eine Hygiene-Station, die den Zutritt zu den Produktionsräumen nur erlaubt, wenn sich die Mitarbeiter die Hände frisch gewaschen und desinfiziert haben. Auch die Schuhe werden vollautomatisch noch einmal gesäubert.

Konstante Temperatur ist entscheidend

Im Moment werden sämtliche Produktionsräume der Molkerei mit einer Klimaanlage ausgestattet, die eine gleichmäßige Temperatur von 18 Grad garantiert. Ausgenommen sind die Lagerräume für den Käse, in denen bereits jetzt eine konstante Temperatur von sieben Grad herrscht. Hier reifen in einem Raum 300 Tonnen Edelpilzkäse, in einem anderen Raum wird der Blauschimmel-Käse drei bis vier Wochen lang hinter den mit Edelstahl verkleideten vollautomatischen Kühlraum-Türen gelagert.

Die aktuellen Modernisierungspläne betreffen vor allem den Verpackungsbereich, in dem drei Mitarbeiter die 2,5-Kilo-Laibe des Edelpilz-Käses per Hand in eine Folie packen, die dann von einer Maschine vakuumverschweißt wird. Hier muss neue Technik her. Sie werde aber nicht auf Kosten der 71 Mitarbeiter installiert, verspricht Nützel. Im Gegenteil: "Wenn wir mehr Aufträge haben, wenn mehr Umsatz gemacht wird, können wir unser Personal locker halten." In den letzten Jahren habe die Molkerei Ebermannstadt um zehn Mitarbeiter aufgerüstet.

Verpackungsabteilung doppelt so groß

Im Sinne einer größeren Effektivität soll der gesamte Verpackungsbereich im ersten Stock in einem Raum zusammengefasst werden. Dazu müssen zwei angrenzende Räume integriert und das Gebäude um zehn Meter nach Osten erweitert werden. Die Abteilung ist dann mindestens doppelt so groß wie jetzt. Dann könnten mehrere Produktlinien nebeneinander gefahren werden. Außerdem soll die Produktion mehr den Kundenwünschen angepasst werden. Gefragt seien kleinere Portionen. Deshalb müssen beim Käse die Fünf-Kilo-Laibe verbraucherfreundlich portioniert und verpackt werden. Alles in einer Abteilung.

Im Erdgeschoss sollen die Lagerkapazitäten vergrößert werden. Die fast 600 Quadratmeter Lagerräume sollen um einen 175 Quadratmeter großen Bereitstellungsraum erweitert werden. Der erhält zwei Andockstationen für LKWs, so dass die Ware von hier aus barrierefrei und vor allem schneller auf die Brummis verladen werden kann.

Der jetzige Werksverkauf wird ausgelagert in das Häuschen gleich links neben der Einfahrt zu den Milchwerken Ebermannstadt. "Das hat den Vorteil, dass Kunden das Werksgelände nicht mehr betreten müssen", erklärt der Molkerei-Chef. Das Gebäude wird gerade für den neuen Zweck hergerichtet. Die bisherigen Werksverkauf-Flächen werden zu Sozialräumen für die Mitarbeiter umgebaut. "Außerdem erhalten wir so noch einem Raum für Verpackungsmaterial, das wir für die Produktion benötigen", freut sich Nützel.