Zweckverband der Seebachgruppe muss an die Rücklagen ran
Autor: Richard Sänger
Heßdorf, Mittwoch, 10. Mai 2017
Die Anschlussnehmer des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Seebachgruppe müssen sich auf eine Gebührenerhöhung einstellen.
Wie Kämmerer Jörg Hausam in der jüngsten Verbandsversammlung erläuterte, muss er zum Haushaltsaugleich in diesem Jahr rund 163.000 Euro den Rücklagen entnehmen. "Die Beiträge und Gebühren müssen dringend überarbeitet werden", erklärte der Kämmerer, die Verwaltung bereite aktuell eine Neukalkulation vor.
Hausam legte den Verbandmitgliedern die Jahresrechnung 2016 ebenso vor wie den Haushaltsplan für 2017 sowie den Finanzplan bis zum Jahr 2020. Die Jahresrechnung 2016 schloss in bereinigten Einnahmen und Ausgaben mit knapp 1,4 Millionen Euro ab. Davon entfielen auf den Verwaltungshaushalt knapp 1,3 Millionen.
Positive Verkaufszahlen
Beim Gesamthaushalt 2017 kalkuliert der Kämmerer in Einnahmen und Ausgaben mit knapp 1,3 Millionen Euro. Nachdem bis 2019 keine Leitungsauswechselungen oder größere Netzerweiterungen geplant sind, werden sich die Zahlen bis 2020 nur unwesentlich ändern. Die Entwicklung der Einnahmen durch den Wasserverkauf ist positiv. Sie bewegen sich stets bei über 700.000 Euro, bis auf einen witterungsbedingten Ausreißer im vergangenen Jahr, als man rund 846.000 Euro verbuchen konnte.
Als wesentliche Einnahmen im Verwaltungshaushalt listete der Kämmerer die Wasserverbrauchsgebühren (750.000 Euro), das Entgelt Weisendorf (155.000 Euro) und die Umsatzsteuer aus Gebühren und Beiträgen (200.000 Euro) auf.
290.000 Euro für die Aufbereitung
Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt werden knapp 1,2 Millionen Euro betragen, wobei für den Unterhalt 150.000 Euro und für die Wasseraufbereitung 290.000 Euro veranschlagt sind. Für Dienstleistungen durch Dritte fallen weitere rund 150.000 Euro an.
Der Vermögensetat schließt mit rund 234.000 Euro ab, wobei die Herstellungsbeiträge und Hausanschlusskosten (70.000 Euro) und die Rücklagenentnahme die wesentlichen Einnahmen darstellen. 50.000 Euro sind für die Beschaffung von Verbandsfahrzeugen vorgesehen.
Wie Verbandsvorsitzender Bernhard Seeberger erläuterte, musste im Januar das Fahrzeug des Wassermeisters wegen eines Getriebeschadens kurzfristig ausgetauscht werden. Von der Firma Baumüller in Niederlindach wurde ein VW-Kastenwagen mit Tageszulassung für knapp 28.000 Euro angeboten. Wie Seeberger mitteilte, ist auch das zweite Fahrzeug des Zweckverbands in einem relativ schlechten Zustand.
Teure Reparaturen
In den zurückliegenden zwei Jahren habe man rund 12.000 Euro für Reparaturen ausgegeben. Deshalb müsse zeitnah eine Ersatzkauf erfolgen. Die hohen Reparaturkosten kritisierte Oliver Schüßler. Bevor der Zweckverband derartige Summen ausgibt, sollte er sich künftig rechtzeitig um eine Ersatzbeschaffung kümmern.
Die Verbandsräte vergaben auch die Bauarbeiten für die Wasserversorgungsanlagen für das neue Baugebiet 14 in Großenseebach. Wie Seeberger erläuterte, wird das Baugebiet in der Ortsmitte derzeit erschlossen. Zum Submissionstermin seien neun Angebote abgegeben worden. Mindestbieter für den Wasserleitungsbau sei die Firma Johann Gumbrecht aus Wachenroth zum Angebotspreis von knapp über 27.000 Euro gewesen. Wie Seeberger noch mitteilte, sind die Kosten des Zweckverbands über eine Erschließungsvereinbarung gedeckt. Die Zustimmung zur Vergabe der Arbeiten erfolgte ebenso einstimmig wie zum Haushalt und zur Beschaffung der Autos.