Zukunft der Thüngfelder Zahnarztpraxis ist gesichert
Autor: Evi Seeger
Thüngfeld, Donnerstag, 13. Sept. 2018
Nicole Love hat in Thüngfeld die Praxis von Georg Fleischmann übernommen, der aber weiterhin mitarbeitet.
Der Schriftzug "dentallove" ist auf der Homepage, am Praxiseingang und auf der Schutzkleidung zu lesen. Ja "love", also Liebe, und genauso englisch wird es auch ausgesprochen. Zahnarzt und Liebe, wie geht das zusammen?
Das Rätsel lässt sich einfach lösen: "Eine Wortspielerei", sagt Nicole Love, die neue Zahnärztin im Schlüsselfelder Ortsteil Thüngfeld. Im Juli hat die 39-Jährige die Praxis von Dr. Georg Fleischmann übernommen. Nicht, dass der bekannte Schlüsselfelder Zahnarzt in den Ruhestand gegangen wäre: Er arbeitet weiter in der Praxis, jetzt allerdings als Angestellter.
"Du bist der Chef", sagt Fleischmann im Pressegespräch zu Nicole Love. Endlich habe er mit der ganzen Bürokratie nichts mehr zu tun. "Ich darf nur noch Zahnarzt sein." Das hat er sich offensichtlich schon lange gewünscht. Seit 30 Jahren praktiziert der heute 62-Jährige in Schlüsselfeld. "Ich habe seit langem einen Partner gesucht, der einmal die Praxis übernimmt", erzählt er. Den zu finden, sei extrem schwierig. Eine durchschnittliche Praxis verkaufe sich wesentlich leichter als eine so große. 400 bis 500 Patienten habe eine "Standardpraxis". Die Praxis in Thüngfeld hat gut die doppelte Patientenzahl.
Harmonische Zusammenarbeit
Da traf es sich gut, dass Nicole Love mit dem Gedanken spielte, sich selbstständig zu machen. Zuvor hatte sie siebeneinhalb Jahre in einer oralchirurgischen Praxis in Höchstadt gearbeitet. Fleischmann und die junge Zahnärztin kannten sich dadurch seit langem. Sie habe sich viele Praxen in der Region angesehen, sagt Love. Als Suchender habe man wesentlich mehr Chancen als beim Abgeben einer Praxis. In den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren würden viele Kollegen in den Ruhestand gehen und damit Praxen frei.
Für Schlüsselfeld hat sie sich entschieden, "weil ich wusste, wie er arbeitet und was mich erwartet". Eine "Zwei-Zimmer-Praxis" habe sie nicht gewollt, sondern eine mit fünf Behandlungszimmern und einen Partner, mit dem sie zusammenarbeiten konnte.
"Ich hätte es nicht besser erwischen können", sagt Fleischmann nach zwei Monaten. "Es harmoniert!" Beide profitieren von der Zusammenarbeit. Nicole Love von der Erfahrung, die ihr Kollege aus 30 Berufsjahren mitbringt, nicht zuletzt auch im Bereich der Bürokratie.
Fleischmann hat nach eigenen Worten "früher die gesamte Chirurgie weggeschickt". Der Tätigkeitsschwerpunkt seiner Nachfolgerin sei die orale Chirurgie. Als seinen eigenen Schwerpunkt nennt Fleischmann die vollkeramische Versorgung.