Zigarrenhaus Riegler übernimmt die Innenstadt-Post
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 31. Mai 2016
Das drohende Service-Loch in Höchstadts Zentrum ist abgewendet. Ab August können Briefe und Pakete im Zigarrenhaus Riegler aufgegeben werden.
Eine gute Nachricht gibt es für alle in Höchstadt, die ihre Briefe und Pakete bisher in Höchstadts Innenstadt aufgegeben haben. Denn nachdem die Schließung der Poststelle am Marktplatz verkündet wurde, hat sich nun ein Nachfolger für diese Dienstleistung gefunden. Ab 18. August wird das Zigarrenhaus Riegler in der Hauptstraße offizielle Partnerfiliale der Post.
Die Post mit Postbank am Marktplatz öffnet letztmalig am 30. Juni. Dies teilt Ralf Palm, Sprecher der Postbank, auf Anfrage des FT mit. In der Inastraße eröffnet in einem ehemaligen Supermarkt eine neue Poststelle, in der auch Bankkunden ihre Geschäfte tätigen können. Dort werden künftig auch die Postfächer untergebracht sein, sowie die Abholstation für Sendungen, die geliefert werden, wenn man nicht zu Hause ist. Aber auch eine Abholung im Zigarrenhaus ist möglich.
Mit der Postbank hat man künftig im alteingesessenen Traditionsgeschäft Riegler nichts am Hut. Hier erweitert man das bisherige Geschäftsfeld (Tabak-, Druckwaren und Spirituosen) um die klassischen Postsendungen: Marken, Briefe, Päckchen. "Wir haben uns relativ früh bei der Post beworben, als bekannt wurde, dass die Filiale am Markplatz schließen wird", sagt Thomas Schmidhuber, der zusammen mit seiner Frau Ute das Zigarrenhaus führt. Bald wird im rechten Teil des Ladens ein Post-Tresen stehen, auf der Außenseite wird ein Schild mit dem gelben Postsymbol angebracht.
Für die Schmidhubers habe weniger der finanzielle Aspekt, sondern mehr die Kundenbindung im Vordergrund gestanden. "Eine Poststelle ist auf jeden Fall ein Kundenmagnet. Nicht nur für uns, sondern für alle Geschäfte in der Innenstadt", sagt Ute Schmidhuber.
Respekt vor der neuen Aufgabe
Die 36-Jährige betont jedoch auch, dass sie großen Respekt vor der neuen Aufgabe hat. "Wenn ein Kunde kommt und einen Brief nach China aufgeben möchte, kann es schon sein, dass man erst einmal schauen muss, was das kostet", sagt Schmidhuber lachend. Sie ist sich aber sicher, dass man sich schnell einfinden wird. Eine viertägige Schulung der Post soll hierbei helfen.Auch der 39-jährige Thomas Schmidhuber betont, dass das Postgeschäft absolutes Neuland ist: "Unser Kerngeschäft ist und bleibt klar etwas anderes. Die Kompetenz der Filiale am Markt werden wir erst einmal nicht haben. Aber wir freuen uns, dass wir einen sinnvollen Bereich mit dazu nehmen können. Das dient mit Sicherheit der Frequentierung der gesamten Innenstadt."
Bei der Post betont man ebenfalls die Kundennähe: "Für uns ist es wichtig, im Stadtkern vertreten zu sein", sagt Dieter Nawrath, Sprecher des Unternehmens. Das Brief- und Paketaufkommen sei in Höchstadt groß genug, insgesamt drei Partnerfilialen zu betreiben. Denn neben dem Zigarrenhaus Riegler gibt es in Höchstadt-Süd weiterhin die Poststation im Getränkemarkt Kistner am Schwarzenbacher Ring. Und bald ja noch die Poststelle in der Inastraße.
Was mit dem Postgebäude am Marktplatz wird - Eigentümer ist seit längerem die Kreissparkasse - ist noch unklar. Fakt ist, dass dort das Posthorn verschwinden wird.