Zeichen für den Glauben: Gipfelkreuz auf dem Kellerberg feierlich enthüllt
Autor: Evi Seeger
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 11. Oktober 2015
Ein Zeichen soll es sein, damit der Glaube auch auf dem Kellerberg seinen sichtbaren Ausdruck findet. "Auf einem Berg, wo man sich dem lieben Gott schon immer ein wenig näher glaubte", wie Dekan Kilian Kemmer meint.
Die Freunde des Kellerbergs können nun unter dem Kreuz zusammen kommen, Gesellschaft pflegen, Feste feiern und ihr Bier trinken. Dekan Kemmer hatte beim Gottesdienst zur Kellerbergkerwa die Idee: Ein Kreuz, ein Gipfelkreuz, fehle auf dem Kellerberg. Der Gedanke fiel auf fruchtbaren Boden. Nur wenige Wochen vergingen - jetzt konnte er das neue Kreuz segnen.
Am Eingang zur Hohlgasse wurde es aufgerichtet - 3,40 Meter hoch, 1,50 Meter breit und ausschließlich aus Spenden finanziert. Von der Stadt kommend, ist es von weitem zu sehen. Der Höchstadter Schreinermeister Georg Plätzer hat es hergestellt. Aus Eichenholz, das Hans Ley gestiftet hat. Den historischen Korpus hat Oberin Annette aus dem Mutterhaus der Auerbacher Schulschwestern mitgebracht. Des weiteren haben Rainer Scheckenbach und die Metallbaufirma Schäfer mitgewirkt.
Im festlichen Zug, voran die Stadtkapelle, "erklommen" die Höchstadter ihren Berg.
Ohne Kreuz gebe es keinen christlichen Glauben, sagte Dekan Kemmer in seiner Ansprache. Für Christen sei Kreuz kein Tabu-Thema: Wie schnell gebe es im Leben ein schweres Kreuz zu tragen. Auch in der Gemütlichkeit des Kellerbergs, wo Stimmung und Genussfreudigkeit herrsche, kämen wohl Themen auf den Tisch, die bedrücken und belasten. So könne das Gespräch mit Freunden zur "Auferstehung" werden. "Ich bin bei euch" drücke das Kreuz aus und das stimme tröstlich.
Bürgermeister Gerald Brehm (JL) will das Kreuz als ein Zeichen verstanden wissen, "dass wir zu unserem Glauben stehen". Das sei besonders wichtig angesichts der Probleme dieser Tage. Allen, die hier neu ankommen, müsse Mitmenschlichkeit entgegengebracht werden, forderte das Stadtoberhaupt. Andrerseits dürfe man aber auch Toleranz einfordern. Den Kellerbergverein lobte Brehm als einen besonders lebendigen Verein, der in der Gemeinschaft das Wir-Gefühl pflege. "Stolz, heute hier stehen zu dürfen", zeigte sich Carsten Wiese, Vorsitzender des Kellerbergvereins. Sein Dank galt den Mitgliedern, die das Vorhaben in so kurzer Zeit realisiert haben.