Wo Radeln in Höchstadt noch etwas holprig ist
Autor: Peter Groscurth
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 05. November 2014
Außerhalb von Höchstadt sind die Fahrradnutzer recht zufrieden. Innerhalb müsse noch einiges getan werden, ist ihre Meinung, die sie nicht nur in einem aktuellen Test kundtun.
Selbst im grauen, kalten, regnerischen Herbst trotzen Radler der Witterung und fahren auf zwei Rädern durch Höchstadt. Zumeist sind es Menschen, die zum Einkaufen kurz in die Innenstadt aufbrechen. Doch wie ist es um die Fahrradwege in und um die Stadt bestellt?
Die Höchstädterin Hannelore Ganzmann radelt am Rathaus vorbei. Was meint sie zu diesem Thema? "Zumindest in der Stadt selbst könnte noch mehr getan werden. Vor allem das Pflaster ist alles andere als radfreundlich." Dafür sei die Situation außerhalb von Höchstadt gut. Hier gebe es für Radfahrer gute Wege, urteilt Hannelore Ganzmann. Und welche Note gibt's von ihr für die Radwege? "Leider nur eine 3 bis 4 wegen der Situation in der Innenstadt."
Zurzeit läuft auch der sogenannte Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Zu insgesamt 27 Fragen wie etwa "Macht das Radfahren Spaß?" kann
Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) begrüßt den Test des ADFC. Er sieht seine Kommune insgesamt auf einem guten Weg: "Wir haben viel in den vergangenen Jahren investiert. Wie etwa in die Radwege nach Lonnerstadt oder von Höchstadt-Süd nach Sterpersdorf." Brehm setzt aber weiter auf den Ausbau von Fahrrad-Wegen. "Wir müssen das Netz weiter stetig verbessern."
Höchstadts Zweiter Bürgermeister Günter Schulz leitet den Arbeitskreis, der sich auch um die Belange der Radler kümmert: "Es ist immer etwas zu tun." In diesem Zusammenhang nennt er den Neubau einer Verbindung für Radler, wenn die Aischbrücke saniert wird.
"Hier bekommen wir auch eine Förderung des Staates." Positiv für Schulz ist die Tatsache, dass viele Höchstädter sich am Arbeitskreis beteiligen und so ihre Wünsche einbringen.
Thomas Warti vom gleichnamigen Fahrradladen in der Hauptstraße sieht aber auch Probleme für Radfahrer: "Ich denke, dass sich die Stadt schon gut um die Radler kümmert. Verbesserungen in Höchstadt sind immer nicht so einfach, denn Straßen umzugestalten oder für Radler anzupassen, ist schwer. Denn das ist schließlich auch eine Frage des Platzes."
Martin Völlmecke, Vorstand des ADFC Erlangen, sieht im Bau von Radwegen kein Allheilmittel: "Da machen es sich Politiker immer etwas zu einfach. Viel wäre aber auch schon getan, wenn die Radwege nur besser ausgeschildert sind.
Es würde zudem helfen, wenn so manche Einbahnstraße für den Radverkehr in entgegengesetzter Fahrtrichtung freigegeben wird."
Gutes Beispiel Herzogenaurach
Hoffnung macht dem ADFC-Vorstand vor allem das Beispiel Herzogenaurach: "Das ist nun eine fahrradfreundliche Kommune, und große Firmen tun viel für Pendler, die mit dem Fahrrad kommen." Wie etwa Adidas, das in einem neuen Parkhaus viele überdachte Stellplätze für Fahrräder und auch Duschmöglichkeiten für Radler geschaffen hat. Das Gleiche gilt für Schaeffler. "Es ist aber noch viel zu tun, dass mehr Menschen vom Auto aufs Rad umsteigen", erklärt Völlmecke. Der Klimafahrrad-Test des ADFC läuft noch bis Ende November und ist im Internet unter www.fahrradklima-test.de zu finden.